1983 - 2003 
  20 Jahre Deutsch-Tschechische und Slowakische Gesellschaft für die 
  Bundesrepublik Deutschland e.V.
  (Nach der Trennung der früheren Tschechoslowakei in zwei seit 1993 selbständige 
  Staaten wurde der ursprüngliche Name Deutsch-Tschechoslowakische 
  Gesellschaft für die Bundesrepublik Deutschland geändert)
Grußwort des Ministerpräsidenten des Landes 
  Nordrhein-Westfalen
  Wenige Wochen vor dem für Europa historischen Datum wissen wir: Ab 1. Mai 
  2004 werden Tschechien und die Slowakei gemeinsam mit acht weiteren Staaten 
  der Europäischen Union angehören. Wer dies vor 20 Jahren als Vision 
  vertreten hätte, wäre kaum ernst genommen worden. 
  Der Blick zurück macht uns das Unglaubliche der Entwicklung in Europa schlagartig 
  deutlich. Er muss auch allen Skeptikern empfohlen werden, die in der Erweiterung 
  der Europäischen Union mehr Risiken als Chancen sehen. 
Die Gründer der Deutsch-Tschechoslowakischen Gesellschaft haben damals die menschliche und politische Annäherung gesucht. Bei ihren Besuchen und bei ihren Gesprächen haben sie die Gemeinsamkeiten zwischen unseren Völkern gefunden und weiterentwickelt, die auch die politisch oktroyierte Teilung Europas nicht verhindern konnte.
Prager Frühling, Solidarnosc und Samtene Revolution sind geflügelte Worte auf dem langen Weg in ein geeintes Europa. Sie belegen, dass es die Menschen in diesen Ländern waren, die den Glauben an ihre Freiheit und an ihre kulturelle Identität nie aufgegeben hatten. Wir alle sind froh darüber, diese wichtige Phase als Zeitzeugen miterlebt und - wo wir es konnten - unterstützt zu haben. Viele Freundschaften und Partnerschaften sind in dieser Zeit entstanden, denen ich ebenso wie der weiteren Arbeit der Deutsch-Tschechischen und -Slowakischen Gesellschaft eine stabile Zukunft wünschen möchte.
Peer Steinbrück
  
  Landtagspräsident a.D. John van Nes Ziegler  Grußwort des Gründungsvorsitzenden
  Was war das doch für eine politisch aufregende Zeit, als wir vor jetzt 
  etwas mehr als zwei Jahrzehnten in Düsseldorf parteiübergreifend die 
  Deutsch-Tschechoslowakische Gesellschaft für die Bundesrepublik Deutschland 
  gründeten! Bei der Lektüre der DTSG-Chronik, die ich im Vorhinein 
  lesen durfte, bin ich immer wieder daran erinnert worden, wie schwierig manche 
  Vorgespräche und - in der Folgezeit  erst recht einige Begegnungen 
  in der damaligen CSSR waren, wo wir immer wieder Klartext redeten. Umso dankbarer 
  bin ich noch heute allen, die uns unterstützt haben. 
  Mit der Gründung dieser nicht staatlichen Gesellschaft initiierten wir 
  Nordrhein-Westfalen in der damals sehr frostigen Atmosphäre des Kalten 
  Krieges eine vertrauensbildende Maßnahme, die politisch wie eine Fenster-Tür 
  im sonst so undurchlässigen Eisernen Vorhang wirkte. Das erst ermöglichte 
  die Wiederaufnahme des zu jener Zeit unterbrochenen politischen Dialoges  
  und eine Vielzahl humanitärer Aktionen dazu. 
So freue ich mich sehr darüber, dass der jetzige Präsident des Landtages, Ulrich Schmidt, und Staatsminister a.D. Dr. Christoph Zöpel als neuer Vorsitzender der DTSG an die Gründung dieser Gesellschaft mit einer öffentlichen Veranstaltung im Landtag erinnern und ihr an ihrer politischen Geburtsstätte praktisch auch Gelegenheit geben, sich und ihre Perspektiven zu präsentieren. Im zusammenwachsenden Europa hat die DTSG neue, große Aufgaben, und ich bin sicher, sie wird sie meistern.
John van Nes Ziegler
Vorbemerkungen
  Im Sommer 1983, mitten im politischen Kalten Krieg, erreichte mich 
  ein Anruf von Ministerpräsident Johannes Rau. (Wir waren schon damals viele 
  Jahre Freunde.) 
  Er erkundigte sich, wie sich die von ihm sehr unterstützte Partnerschaft 
  seiner Heimatstadt Wuppertal zum slowakischen Koice entwickele; auch er 
  sah in dieser ersten deutsch-tschechoslowakischen kommunalen Beziehung, die 
  im Mai 1980 offiziell beschlossen worden war und die ich in Wuppertal verantwortlich 
  koordinierte, ein auch für die große Politik wichtiges Pilotprojekt. 
  Anschließend bat er mich, angesichts der östlichen Propagandaschlacht 
  gegen die Stationierung weiterer Mittelstreckenraketen in Westeuropa und der 
  drohenden Verschlechterung des politischen Klimas beim Bau neuer Dialogbrücken 
  zur ČSSR zu helfen. Landtagspräsident John van Nes Ziegler bereite deshalb 
  gerade jetzt die Gründung einer Deutsch-Tschechoslowakischen Freundschaftsgesellschaft 
  vor. Dabei könnten die Wuppertaler Kontakte, die wir bei der Städtepartnerschaft 
  zu Koice zu einer Vielzahl politischer Entscheidungsträger auch in 
  Prag geknüpft hätten, wichtig und hilfsreich sein. Alle Fäden 
  liefen bei Gerhard Horn, dem Leiter des Büros des Landtagspräsidenten, 
  zusammen; der würde mich anrufen und wir beide sollten uns möglichst 
  bald an die Arbeit machen. 
  *
  Im Frühling 2003 wählten die Mitglieder der DTSG Staatsminister a.D. 
  Dr. Christoph Zöpel MdB zu ihrem neuen Präsidenten und ihren bisherigen 
  Vorsitzenden Dr. h.c. Wolfgang Roth zum Ehrenvorsitzenden. Weil ich von den 
  einstigen Gründungsmitgliedern der einzige bin, der auch dem neuen Gesamtvorstand 
  angehört, wurde ich aufgefordert, einmal niederzuschreiben, was die Motive 
  derjenigen waren, die an der Wiege der DTSG standen, und welche Herausforderungen 
  sie seitdem meistern musste. Das Fazit der Rückschau: 1. Die Gründung 
  der DTSG war ein wahrhaft historischer Meilenstein in den Beziehungen zwischen 
  Deutschen, Tschechen und Slowaken. 2. Ihre vielfältigen Aktivitäten 
  machten den Eisernen Vorhang durchlässiger und unterstützten nach 
  dem Motto Wer miteinander redet, schießt nicht den politischen 
  Dialog zwischen Ost und West. 3. Sie bereitete durch direkte Bürgerbegegnungen 
  den Abbau von Misstrauen und den Aufbau von Vertrauen vor, was letztlich auch 
  die (vorher von keinem Beteiligten für möglich gehaltene) samtene 
  Revolution von 1989 und den Zusammenbruch der totalitären Systeme 
  beschleunigte. 4. Die DTSG half mit beim Aufbau neuer demokratischer Strukturen 
  in Ostmitteleuropa, unterstützte den schwierigen Transformationsprozess 
  auch in wirtschaftlichen Fragen und engagierte sich für die Aufnahme der 
  Tschechischen Republik und der Slowakischen Republik in die Europäische 
  Union. 
Ernst-Andreas Ziegler
20 Jahre DTSG  Eine Chronik
  
  Der Deutsch-Tschechoslowakische Vertrag von 1973
  Zu den schwierigsten Problemen, die sich dem Nachkriegsdeutschland stellten, 
  gehörte der Versuch eines neuen Miteinanders mit den östlichen Nachbarn, 
  die unter Hitler-Deutschland fürchterlich gelitten hatten. Deshalb gilt 
  der Abschluss des Deutsch-Tschechoslowakischen Vertrages von 1973 über 
  das Münchener Abkommen von 1938 als eine der herausragenden Leistungen 
  von Bundeskanzler Willy Brandt und Bundesaußenminister Walter Scheel. 
  Auf der Basis dieser Vereinbarung gab es von deutscher Seite aus unterschiedlichste 
  Versuche zum Dialog mit der ČSSR. 
  Landespolitik sucht nach Dialogbrücken 
  Die meisten Initiativen kamen aus Bayern, das traditionell um ein gutes Verhältnis 
  zu seinen tschechischen Nachbarn auch in schwierigster politischer Zeit bemüht 
  war, und aus Nordrhein-Westfalen, dessen Regierung und Parlament die Bemühungen 
  der Wirtschaft nach vielfältige Beziehungen zum damaligen Ostblock unterstützte. 
  In der zweiten Hälfte der siebziger Jahre reiste - abgestimmt mit der Landesregierung 
  - Landtagspräsident Lenz (CDU) nach Prag, um erste Kontakte zum tschechischen 
  Landesparlament anzubahnen. Das waren noch sehr vorsichtige Versuche ohne konkrete 
  Vereinbarungen. 
  Im Senat und in der Universität von Bremen und Hamburg wurden ebenfalls 
  traditionell die Türen in die Tschechoslowakei und in ihre Hauptstadt Prag 
  offen gehalten. Hamburg war und ist eben der wichtigste Seehafen für unsere 
  Nachbarn. Prof. Dr. Frank Boldt (Bremen) und Prof. Dr. Fischer-Apelt (Hamburg) 
  als damaliger Präsident der Universität Hamburg waren dabei Motoren 
  und Drehscheibe.
  Die erste Städtepartnerschaft 
  1979 reiste Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher mit seinem tschechoslowakischen 
  Amtskollegen Bohuslav Chnoupek in seinen Wahlkreis Wuppertal zu Empfängen 
  im Engelshaus und im Rathaus (Friedrich Engels ist im Tal der Wupper geboren). 
  Dort vereinbarten sie spontan die erste Städtepartnerschaft zwischen der 
  Bundesrepublik Deutschland und der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik, 
  die dann 1980 zwischen Wuppertal und dem slowakischen Koice offiziell 
  besiegelt wurde. In der Geschichte der grenzüberschreitenden, kommunalen 
  Beziehung als europäische Sonderform von Außenpolitik war dies die 
  erste Städteverbindung überhaupt, die nicht von unten, 
  eben von Kommunalpolitikern oder Bürgern, sondern von oben, 
  von den Regierungen, initiiert wurde. Sie wurde in wenigen Jahren zu einer Modell-Städtepartnerschaft 
  zwischen Ost und West. Motor auf Koicer Seite war damals der 
  Oberbürgermeister (Primator) Rudolf Schuster, der heutige Präsident 
  der Slowakei. Vor diesem Hintergrund entstand auch die sehr erfolgreiche Partnerschaft 
  zwischen der Technischen Universität Koice und der Bergischen Universität, 
  in der sich seit Jahrzehnten vor allem Prof. Dr. Juraj Sinay und Prof. Dr. Siegfried 
  Maser engagieren und in die sich auch der amtierende Wuppertaler Rektor Prof. 
  Dr. Ronge aktiv mit einbringt.
  Auch Wissenschaftler und Unternehmer für einen 
  neuen Dialog 
  Etwa um die gleiche Zeit suchten Wissenschaftler und Unternehmer den Kontakt 
  über den Eisernen Vorhang, um die vor der Nazi-Zeit so engen Kontakte zu 
  Kollegen in den ostmitteleuropäischen Staaten wieder aufzunehmen, beziehungsweise 
  den Markt für (west-) deutsche Technologie zu öffnen. Zu diesen Wissenschaftlern 
  gehörten die international sehr renommierten Professoren Dr. Bernd Biervert, 
  der einen Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaften an der Bergischen Universität 
  hatte und dessen Frau aus der Slowakei stammte, oder Prof. Dr. H. W. Schlipköter 
  von der Universität Düsseldorf, dessen Forschungen im Bereich Umweltschutz 
  auch im Osten Aufmerksamkeit fanden. Das in Nordrhein-Westfalen beheimatete 
  Unternehmen Babcock suchte politische Unterstützung, um Technologie zur 
  Reduzierung von Immissionen auch in den Comecon-Staaten zu verkaufen. 
  Das Hamburger Chemiehandelshaus Helm mit seinem Inhaber Hermann Schnabel war 
  ebenfalls eine wichtige Plattform für den gemeinsamen Handel.
  Der Kalte Krieg wird noch frostiger: Angst vor drohendem 
  3. Weltkrieg 
  Diese unterschiedlichsten Initiativen wurden von einer dramatischen Verschlechterung 
  der politischen Weltwetterlage überschattet, die den meisten Menschen, 
  und zwar auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs, Angst vor einem dritten Weltkrieg 
  machte, der dann  mit Atomwaffen  von den Supermächten USA 
  und Sowjetunion nicht auf ihren eigenen Territorien, sondern in Mitteleuropa 
  stattfinden würde. Im Kern ging es darum, das atomare Gleichgewicht, das 
  wegen der Überlegenheit der von östlicher Seite auf Westeuropa zielenden 
  sowjetischen Raketen nicht mehr gegeben war, durch die Stationierung zusätzlicher 
  amerikanischer SS  20  Raketen mit atomaren Sprengköpfen wieder 
  herzustellen. Gegen diese Entscheidung führte die östliche Seite einen 
  Propagandakrieg mit der Folge einer immer frostiger werdenden Phase in der Zeit 
  der damals Kalter Krieg genannten Beziehungen zwischen den westlichen 
  und östlichen Systemen.
  Wer miteinander redet, schießt nicht 
  
  Die einzige Möglichkeit, diese Kriegsgefahr zu reduzieren, bestand in einer 
  verstärkten Politik des gegenseitigen Dialoges unter Respektierung der 
  herrschenden politischen Bedingungen  nach dem Motto Wer miteinander 
  redet, schießt nicht. Für diese Politik standen Visionäre 
  wie Bundeskanzler Willy Brandt, Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher, 
  Ministerpräsident Johannes Rau, Ministerpräsident Franz Josef Strauß, 
  Landtagspräsident John van Nes Ziegler und ab Ende 1979 der spätere 
  Bundeskanzler Helmut Kohl. 
  Von unten wurden sie motiviert von Wissenschaftlern wie Prof. Biervert 
  oder von Kommunalpolitikern wie sie zum Beispiel in Wuppertal agierten, so der 
  damalige Oberstadtdirektor (und spätere NRW-Minister) Dr. Rolf Krumsiek 
  und Oberbürgermeister Gottfried Gurland.
  Landtagspräsident van Nes Ziegler reist nach Prag 
  
  Nachdem John van Nes Ziegler (SPD), ehemals Oberbürgermeister von Köln, 
  erfahrener Anwalt und politisches Schwergewicht, zum Präsidenten des Landtages 
  Nordrhein-Westfalen gewählt worden war, knüpfte er  abgestimmt 
  mit Außenminister Hans-Dietrich Genscher, dessen Staatsminister Alois 
  Mertes und natürlich Ministerpräsident Johannes Rau  an die 
  Kontakte an, die sein Amtsvorgänger zum tschechischen Landesparlament begründet 
  hatte. Er fuhr mit einer kleinen Delegation nach Prag, beriet sich mit dem dort 
  amtierenden deutschen Botschafter Dr. Klaus Meier, traf sich in der Folgezeit 
  wiederholt mit dem tschechoslowakischen Botschafter in Bonn, Dr. Duan 
  Spáčil. Letzterer war ein überaus einflussreicher Politiker. Er 
  hatte zuvor als Diplomat in Moskau gearbeitet, war vor seinem Wechsel nach Deutschland 
  Botschafter in Washington gewesen, gehörte nach wie vor dem ZK der KPC 
  an und hatte zusätzlich zur Aufgabe des Botschafters in Bonn noch die Funktion 
  eines Stellvertretenden Außenministers der ČSSR inne. Ein vielseitig gebildeter 
  Kosmopolit, der in seiner Freizeit malte und Bücher schrieb, und Kommunist 
  war aus Überzeugung und Leidenschaft. Für manche der zu jener Zeit 
  in Deutschland im Exil lebenden Tschechen und Slowaken war er allerdings eine 
  höchst umstrittene Persönlichkeit..
  Tschechoslowakische Gesellschaft für Internationale 
  Beziehungen sucht nichtstaatlichen Partner in Deutschland 
  Aus seinen Gesprächen mit Vertretern der ČSSR, mit Staatsminister Mertes 
  und mit Botschafter Dr. Meier hatte Landtagspräsident van Nes Ziegler erfahren, 
  dass die tschechoslowakische Seite in vielen Staaten der Welt die Gründung 
  nationaler, nicht staatlicher Freundschaftsgesellschaften zur Tschechoslowakei 
  betrieben hatte. Sie waren sämtlich Partner der Tschechoslowakischen 
  Gesellschaft für internationale Beziehungen, die in der Prager Altstadt 
  auf der Kleinseite in der Loretanska 13 residierte- in einem wunderschönen, 
  historischen Prachtbau unweit der Prager Burg mit einer Madonnenstatue als Hauszeichen 
  über der Eingangstür. Diese sehr einflussreiche Gesellschaft war, 
  was van Nes Ziegler und seine Vertrauten auf deutscher Seite bald wussten, nicht 
  allein der verlängerte Arm des Außenministeriums, sondern Vorposten 
  des Geheimdienstes.
  Das warnende Beispiel einer Vorgänger-Gesellschaft 
  
  In Deutschland hatte diese Prager Gesellschaft wenige Jahre zuvor als Ansprechpartner 
  eine deutsch-tschechoslowakische Freundschaftsgesellschaft mit dem Sitz in Frankfurt. 
  Offensichtlich von tschechoslowakischer Seite motiviert, war sie sehr bald von 
  deutschen Kommunisten so gründlich unterwandert worden, dass 
  politisch Andersdenkende austraten, die gesamte Gesellschaft keine Gestaltungsmöglichkeit 
  hatte und zusammenbrach. (Wohl auch verboten wurde.)
  Aktive Vorbereitungen zur Gründung 
  Landtagspräsident van Nes Ziegler erkannte sehr schnell, dass der einzige 
  Weg, in dieser politischen Phase der Gesprächslosigkeit doch noch eine 
  Dialogbrücke nach Prag zu bauen, nur darin bestand, dem Wunsch der tschechoslowakischen 
  Seite nach Gründung einer neuen Deutsch-Tschechoslowakischen Gesellschaft 
  für die Bundesrepublik nachzukommen. Um die Gefahr des neuerlichen Scheiterns 
  einer derartigen Gruppe zu verhindern, entschied er sich, die Gesellschaft selbst 
  zu führen, den Vorstand mit wichtigen Persönlichkeiten der großen 
  demokratischen Parteien zu besetzen und über den Leiter seines Büros 
  im Landtag NRW den Verein operativ straff zu steuern. 
  Sein Büroleiter war Gerhard Horn, ein verhandlungsfester Sauerländer 
  mit großer Verwaltungserfahrung, ausgeprägtem, politischem Instinkt 
  und großem kulturellem Interesse. Gerhard Horn bereitete die Gründung 
  der Gesellschaft vor, trug in der Folge viele Jahre lang als geschäftsführendes 
  Vorstandsmitglied die größte Arbeitslast, und er übernahm sogar, 
  nachdem John van Nes Ziegler nicht mehr dem Landtag angehörte und sich 
  ins Privatleben zurückzog, in den besonders schwierigen Jahren nach der 
  Wende von 1989 selbst das Amt des DTSG-Präsidenten (weil es keinen prominenten 
  Politiker gab, der sich ernstlich interessierte). 
  Zu denen, die John van Nes Ziegler und Gerhard Horn in der Gründungsphase 
  aktiv unterstützten, gehörte auf Bitten von Ministerpräsident 
  Johannes Rau der Wuppertaler Presseamtsleiter Ernst-Andreas Ziegler, der dort 
  auch für die Städtepartnerschaften verantwortlich war, für seine 
  Stadt schwierigste Verhandlungen über Wuppertals Städtepartnerschaften 
  mit dem israelischen Beer Sheva und dem slowakischen Koice erfolgreich 
  mitgeführt hatte.
  Der 9. Dezember 1983 im Hotel Hilton in Düsseldorf 
  
  Im November hatte Gerhard Horn die Vorbereitungen abgeschlossen. Landtagspräsident 
  John van Nes Ziegler lud für den 9. Dezember 1983 in das Hotel Hilton in 
  Düsseldorf ein. Den Entwurf der Satzung hatte Gerhard Horn mit kompetenten 
  Juristen vorbereitet. Mit allen, die im Vorstand eine Funktion übernehmen 
  sollten, war vorher gesprochen worden. 
  Der Landtagspräsident hielt sich gegen seine sonstige Gewohnheit Wort für 
  Wort an sein Redemanuskript, denn er wollte in Anwesenheit des tschechoslowakischen 
  Botschafters klarstellen, dass die Aufnahme der Präambel zum Deutsch-Tschechoslowakischen 
  Vertrag von 1973 in die Vereinssatzung ausdrücklich bedeute, dass dieser 
  neue Verein auch die in Deutschland real existierenden Verhältnisse widerspiegele 
  und deshalb dort kein Platz für vergangenheitsorientierte oder systemsprengende 
  Mitglieder sei. Dieses hat van Nes Ziegler, um Missverständnisse gar nicht 
  erst aufkommen zu lassen, bei allen seinen späteren Reisen in die ČSSR 
  seinen Gastgebern immer neu und rückhaltlos offen klargemacht, und konkret 
  hinzugesetzt, dass kein Kommunist in die DTSG aufgenommen werden könne, 
  solange deren Partei in der Bundesrepublik Deutschland nicht einmal die Fünf-Prozent-Hürde 
  überspringen könne. Diesen Bemerkungen haben die ČSSR- Machthaber 
  niemals widersprochen.
  Wer das Gründungsprotokoll unterschrieb 
  
  Offiziell als Gründungsmitglieder sind festgehalten:
  Günter Backes, Rechtsanwalt in Köln, 
  
  Prof. Dr. Bernd Biervert, Bergische Universität, 
  Gesamthochschule Wuppertal, 
  Dr. Frank Boldt, Leiter der Landeszentrale für 
  politische Bildung in Bremen (ein Slawist, der nach dem Beispiel Wuppertal  
  Koice zwischen Bremen und Brünn eine Städtepartnerschaft anstrebte), 
  
  Heinrich Brentrup, Direktor a.D. beim Landtag 
  NRW, 
  Heinz Brunner, Syndikus der Industrie- und Handelskammer 
  Düsseldorf, 
  Bodo Champignon, Abgeordneter des Landtages 
  NRW, 
  Dr. Horst Eickmeyer, Oberbürgermeister 
  der Stadt Konstanz, 
  Heinrich A. Grosse-Sender, Direktor beim Landtag 
  Nordrhein-Westfalen, 
  Gottfried Gurland, Oberbürgermeister der 
  Stadt Wuppertal, 
  Günter Herterich, Bundestagsabgeordneter, 
  
  Gerhard Horn, Leiter des Präsidentenbüros 
  des Landtages NRW, 
  Prof. Dr. Wolfgang Kasack, Direktor des slawischen 
  Instituts der Universität zu Köln, 
  Dr. Hans-Ulrich Klose, Vizepräsident des 
  Landtages NRW 
  Dr. Hermann Müser, Vorstandsmitglied der 
  Babcock Werke AG, 
  John van Nes Ziegler, Präsident des Landtages 
  NRW, 
  Dr. Borek Severa, Vorsitzender der Jungliberalen 
  in Hessen, 
  Dr. Duan Spáčil, Botschafter der 
  Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik in der Bundesrepublik Deutschland, 
  
  Prof. Dr. H.W. Schlipköter, Universität 
  Düsseldorf, 
  Hermann Schnabel, Vorstandsvorsitzender der 
  Karl O. Helm AG, 
  Dr. Wolf Peter Waschmann, Rechtsanwalt in Hamburg, 
  
  Heinz Welz, Bürgermeister der Stadt Bonn, 
  
  Hans Wichelhaus, Abgeordneter des Landtages 
  NRW, 
  Ernst-Andreas Ziegler, Pressechef der Stadt 
  Wuppertal. 
Der erste Vorstand 
  Als die Satzung beschlossen war, erklärte der Landtagspräsident, es 
  werde wohl niemanden überraschen, wenn er selbst für das Amt des Vorstandsvorsitzenden 
  der Gesellschaft kandidiere und für alle weiteren Funktionen einen Vorschlag 
  zu machen habe. Alle Wahlen erfolgten daraufhin einstimmig. 
  Der geschäftsführende Vorstand bestand aus
  John van Nes Ziegler als Vorstandsvorsitzenden, 
  Gerhard Horn als Stellvertretendem Vorsitzenden und Geschäftsführer, 
  
  Hermann Schnabel als Stellvertretendem Vorsitzenden und Schatzmeister
  sowie den drei weiteren Vorstandsmitgliedern Dr. Hans-Ulrich Klose MdL (CDU), 
  Günter Herterich MdB (SPD) und Dr. Burkhard Hirsch MdB (FDP).
  Dazu kamen als Mitglieder des Gesamtvorstandes Gottfried Gurland, Dr. Horst 
  Eickmeyer, Heinz Brunner, Prof. Dr. Wolfgang Kasack, Dr. Hermann Müser, 
  Dr. Borek Severa, Fred Gebhard MdL, Prof. Dr. Schlipköter, Dr. Frank Boldt, 
  Heinz Welz und Ernst-Andreas Ziegler.
  Bis auf wenige Ausnahmen trat dieser gesamte Kreis in der Regel zwei oder drei 
  Mal pro Jahr in Köln zusammen, wobei sehr bald eine Reihe weiterer Persönlichkeiten 
  dazu gewählt oder kooptiert wurden  vor allem, um unter dem Dach 
  der DTSG eine Reihe weiterer regionaler oder örtlicher Gesellschaften zu 
  vereinigen. Zusätzlich zu den bereits vertretenen regionalen oder lokalen 
  ČSSR-Freundeskreisen in Hamburg, Bremen, Frankfurt oder Wuppertal wollte der 
  Vorstand vor allem hochmotivierte Politiker aus Bayern zur Mitarbeit gewinnen.
Bayerische Politiker hatten zur gleichen Zeit die 
  gleiche Idee 
  Was die Einbeziehung der Bayern in die DTSG betrifft, so hatte sich dort zeitgleich, 
  aus den gleichen politischen Überlegungen, jedoch völlig unabhängig 
  von Landtagspräsident John van Nes Ziegler eine hochmotivierte Gruppe 
  um den CSU-Bundestagsabgeordneten Dr. Klaus Rose aus Passau und seinen Vertrauten 
  Hans Presl aus Freyung geschart. 
  Ihnen ging es vor allem um menschliche Erleichterungen im bayerisch-tschechischen 
  Grenzraum und um fachliche Zusammenarbeit von Regionen und Kommunen über 
  den Eisernen Vorhang hinweg. (Das haben beide in der Folge mit großem 
  Erfolg realisiert.) 
  Ohne zu wissen, dass die (neue) Deutsch-Tschechoslowakische Gesellschaft für 
  die Bundesrepublik bereits in Düsseldorf gegründet worden war, lud 
  Dr. Klaus Rose einige Wochen später zur Gründung der von ihm ebenfalls 
  bundesweit geplanten Gesellschaft nach Bad Füssing ein  und hat dazu 
  auch einen Wuppertaler Vertreter gebeten, weil durch den Austausch von Schülergruppen 
  mit Familienunterbringung in der Städtepartnerschaft zwischen Wuppertal 
  und Koice realisiert worden war, was im Kalten Krieg zwischen Ost und 
  West damals undenkbar erschien und deshalb auch in Bayern Aufsehen erregte. 
  Darüber sollte Ernst-Andreas Ziegler in Bad Füssing berichten. 
  Als er dort auch über die Gründung der DTSG informierte, war klar, 
  dass ein vernünftiger Weg zur künftigen Zusammenarbeit all derer gefunden 
  werden musste, die sich in dieser so schwierigen Zeit für eine Verbesserung 
  der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und der ČSSR ernstlich engagierten. 
  Das geschah schließlich dadurch, dass Dr. Klaus Rose sich bereit fand, 
  als Stellvertretender Vorsitzender in der DTSG mitzuarbeiten und auf diese Weise 
  die beispielhaften Aktivitäten der bayerischen Gesellschaft mit den übrigen 
  DTSG-Aktivitäten zu verbinden. Eigenständig blieben und handelten 
  die Bayern trotzdem, aber sie waren immer ansprechbar und in ihrem Handeln hilfreich 
  für die gesamte Bundesrepublik Deutschland. 
Bis zur Wende eine Art Monopolstellung 
  Wie notwendig und wichtig die DTSG in jenen Jahren war, zeigte sich sehr bald. 
  Damals gab es außer ihr keine nichtstaatliche Stelle, die in der ČSSR 
  kompetente Gesprächspartner vermitteln oder wichtige Persönlichkeiten 
  des Nachbarlandes nach Deutschland einladen konnte beziehungsweise durfte. Das 
  erklärt die Bedeutung, Kompetenz und fast monopolartige Sonderstellung 
  der DTSG im deutsch-tschechoslowakischen Austausch bis zur Wendezeit von 1989. 
  Das betraf vor allem die Wirtschaftsbeziehungen, den Kultur- und Sportaustausch, 
  die Begründung weiterer Städtepartnerschaften und sogar die Lösung 
  sehr heikler humanitärer Einzelfragen. Gerade bei diesen humanitären 
  Problemen zeigte Botschafter Spácil fast immer eine Lösung auf, 
  selbst bei vorher aussichtslos erscheinenden und dringlichen Fällen. 
Die Seele des Geschäfts 
  So kam die DTSG, die Gerhard Horn anfangs von seinem Büro beim Landtagspräsidenten 
  aus mit betreut hatte, sehr bald nicht mehr ohne eigenes Büro 
  und hauptamtlichen Geschäftsführer aus. John van Nes Ziegler sorgte 
  mit beispielhafter und sehr ermutigender Unterstützung durch die Stadtsparkasse 
  Köln für ein Büro in Köln und Schatzmeister Prof. Dr. h.c. 
  Hermann Schnabel finanzierte die Einrichtung. 
  In Christine Knops aus Erftstadt-Gymnich fand sich eine Geschäftsführerin, 
  die viele Jahre lang Seele des Geschäfts war und in der Verbesserung 
  der Ost-West-Beziehungen ihre berufliche Lebensaufgabe fand. Sie ging in den 
  Neunzigern vorzeitig in den Ruhestand, nachdem sich mit der Wende die Aufgaben 
  der DTSG gewandelt hatten und damit auch die Zahl der Sponsoren zurückging, 
  weil nach dem Zusammenbruch des Eisernen Vorhangs Reisen in die ehemaligen Länder 
  des Ostblock auch ohne Vorbereitung, Unterstützung und Schutz der DTSG 
  möglich waren. 
In den 20 Jahren fehlte es immer an Geld 
  Obwohl die DTSG in schwierigster Zeit Historisches leistete und bis heute wirkende 
  Weichen für ein neues, gutnachbarschaftliches Miteinander zu Tschechen 
  und Slowaken stellte (sie ermutigte zum Beispiel auch zur Gründung der 
  Slowakische Parlamentariergruppe unter Führung von Dr. Frank Freimuth und 
  Jutta Appelt), litt sie immer unter nie ganz gelösten Finanzproblemen. 
  Das hing auch damit zusammen, dass sich  bis auf wenige Ausnahmen  
  die Landesverbände sowie die regionalen und kommunalen Gliederungen weigerten, 
  Beiträge an die Dachorganisation abzuführen. Wäre es nicht den 
  Schatzmeistern Prof. Schnabel und  erst Recht  ab Mitte der Neunziger 
  Klaus Brausch sowie Gerhard Horn und später dann Wolfgang Roth in letzter 
  Minute immer doch noch irgendwie gelungen, irgendwo Geld auf zu tun, hätte 
  die DTSG mehrfach Konkurs anmelden müssen. 
  Finanzbeiträge aus der Tschechoslowakei wurden dagegen zu keiner Zeit geleistet 
  (und der DTSG-Vorstand hätte sie auch niemals angenommen).
Wer sich zusätzlich aktiv und kreativ engagierte 
  
  Außer den bereits erwähnten gab es im Laufe der 20 Jahre eine Vielzahl 
  prominenter und weniger prominenter Persönlichkeiten, die sich erfolgreich 
  und kreativ in der DTSG oder für sie engagierten. Zum Beispiel 
der frühere Erste Bürgermeister Klose und Prof. Fischer-Apel aus Hamburg,
der aus Brünn stammende Bochumer Museumsdirektor Dr. Peter Spielmann, der große Ausstellungen tschechoslowakischer Künstler realisierte,
Prof. Dr. Frank Boldt, früher Universität Bremen, offizieller Dolmetscher bei der Verhandlung über den Staatsvertrag von 1973,
der lange Jahre in Köln lebende weltberühmte slowakische Pantomime Prof. Milan Sladek,
die Bundestagsabgeordneten Bartholomäus Kalb (CSU), Ludwig Stiegler (SPD) und Prof. Dr. Gert Weißkirchen (SPD),
der langjährige, frühere Leiter des Dezernates Außenwirtschaft der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf, Hans-Joachim Wischermann (er organisierte vielbeachtete Wirtschaftsforen),
die ehemalige, viel zu früh verstorbene Bürgermeisterin von Hilden, Dr. Ellen Wiederhold,
der als einziger tschechischer Emigrant mit deutschem Pass zum Abgeordneten des Deutschen Bundestages gewählte Grünen-Politiker Milan Horaček,
oder der überaus aktive Vorsitzende des Wuppertaler Freundeskreises, Alfred Howad, der gemeinsam mit Ernst-Andreas Ziegler 1988, 1990 und 1998 als politische Demonstrationen Freundschaftsläufe zwischen Wuppertal und Koice unter der Schirmherrschaft prominenter Politiker und der DTSG organisierte.
Über alle Parteigrenzen hinweg 
  Dass sich sämtliche Spitzenpolitiker der Bundesrepublik Deutschland  
  trotz unterschiedlicher Auffassungen in Einzelfragen  immer darin einig 
  waren, alle Möglichkeiten für direkte Begegnungen zwischen Deutschen 
  und tschechoslowakischen Nachbarn zu unterstützen, bewiesen 1988 die Vorbereitung 
  und die Durchführung des ersten unter der Schirmherrschaft von Außenminister 
  Hans-Dietrich Genscher, Ministerpräsident Johannes Rau, Ministerpräsident 
  Franz-Josef Strauß und der DTSG veranstalteten Freundschaftslaufes von 
  Wuppertal nach Koice unter Einbeziehung aller damals bestehenden Städtepartnerschaften. 
  In Wahrheit war dieser Lauf  wie zwei weitere in der Folge  eine 
  politische Demonstration für Frieden, Dialog und gutnachbarschaftliche 
  Beziehungen. Prominente Ehrengäste waren die in beiden Ländern sehr 
  populären tschechoslowakischen Olympia-Sieger Emil Zátopek und seine Frau 
  Dana Zátopková sowie  auf deutscher Seite  der mit beiden eng befreundete 
  deutsche Olympia-Dritte der Olympischen Spiele von Helsinki im 5000-Meter-Lauf, 
  Herbert Schade und seine Frau. (Die Teilnahme des Ehepaar Zátopek  Emil 
  Zátopek war in der ČSSR noch immer in Ungnade wegen seiner mutigen 
  Demonstration nach den Ereignissen von 1968  gelang nur durch intensive 
  Verhandlungen mit Botschafter Spáčil.) Als Ernst-Andreas Ziegler und 
  Alfred Howad bei der Vorbereitung erfahren mussten, dass sich auf deutscher 
  Seite des Eisernen Vorhangs bayerische Bürgermeister weigerten, die Läufer 
  aus beiden Ländern samt Begleitern offiziell zu empfangen und aus diesem 
  Anlass in ihren Orten auch die Flagge der ČSSR hissen zu lassen, weil sie den 
  Zorn von aus den Sudeten vertriebenen Wählern fürchteten, vermittelte 
  Ministerpräsident Johannes Rau (SPD) ein Telefongespräch zwischen 
  dem bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß (CSU) und 
  Ernst-Andreas Ziegler. Franz-Josef Strauß rief innerhalb weniger Stunden 
  an, ließ sich Konzeption und Probleme erklären, und antworte: Kriegen 
  wir hin. Noch am selben Tag bat er sämtliche Bürgermeister und 
  Landtagsabgeordneten schriftlich, diese Laufdemonstration von wirklich europäischer 
  Bedeutung zu unterstützen. Außerdem übernahm er mit die Schirmherrschaft. 
  
  Auch für die DTSG war es deshalb ein wichtiges Ereignis, dass sich der 
  Eiserne Vorhang bei Furth im Wald zum ersten Mal überhaupt (und leider 
  für ein einziges Mal) beim Durchlass der Sportler für eine Gruppe 
  von Menschen öffnete, die keiner Pass- oder Zollkontrolle unterworfen wurden. 
  Ohne die massive (und damals sehr mutige) Unterstützung des damaligen Koicer 
  Primators und jetzigen slowakischen Staatspräsidenten wäre auch diese 
  Laufdemonstration nicht möglich gewesen. 
Unterstützung von tschechischer und slowakischer 
  Seite 
  Auf tschechoslowakischer Seite sei mit Respekt und Dankbarkeit an den langjährigen, 
  vor einigen Jahren verstorbenen ehemaligen Kulturattaché Václav Rozboud 
  erinnert, der unter Botschafter Spáčil arbeitete und sehr viel für 
  die deutsch-tschechoslowakische Verständigung erreichte. 
  Außerdem wurde die DTSG von allen Botschaftern der Tschechoslowakei beziehungsweise 
  der ab 1993 selbständigen Länder Tschechische Republik und Slowakische 
  Republik unterstützt, die in Bonn und später in Berlin amtierten. 
  Das waren die Botschafter Pavol Hamik, Jiri Grua, Frantiek 
  Černý, Ján Foltín und Dr. Boris Lazar. Sie waren sämtlich 
  daran interessiert, mit der DTSG und ihren Vertretern freundschaftliche Beziehungen 
  zu pflegen. 
Die an der Spitze: John van Nes Ziegler, Gerd Horn, Wolfgang Roth und Christoph 
  Zöpel 
  Die politisch schwerste Verantwortung blieb trotz engagierter Zuarbeit immer 
  auf den Schultern der Vorstandsvorsitzenden. Nach John van Nes Ziegler (bis 
  1990) und Gerd Horn (von 1990 bis 1992) war das bis zu seinem Rücktritt 
  im März 2003 viele Jahre lang der Stellvertretende Generaldirektor der 
  Europäischen Investitionsbank in Luxemburg, Dr. h.c. Wolfgang Roth. Er 
  hatte sich bereits als Bundestagsabgeordneter massiv für gut nachbarschaftliche 
  Beziehungen zu Tschechen und Slowaken eingesetzt; unterstützt und motiviert 
  von seiner aus der Slowakei stammenden Frau - einer Volkswirtschaftlerin, die 
  ebenso wie ihr Mann nach der Wende den in Bratislava politisch und wirtschaftlich 
  Handelnden eine gute Ratgeberin beim Aufbau demokratischer Strukturen in der 
  Slowakei wurde. 
  Dr. h.c. Wolfgang Roth, der von den Regierungen vieler europäischer Länder 
  zu Rate gezogen wird, führte die DTSG durch eine äußerst schwierige 
  Phase. Das schaffte er vor allem durch die Unterstützung von Klaus Brausch, 
  der zusätzlich zur Funktion des Schatzmeisters auch Stellvertretender Vorsitzender 
  war. Beiden zur Seite standen die von Wolfgang Roth berufenen Geschäftsführer, 
  von 1994 bis 1999 Stefan Schmitz, ihm folgend bis heute Peter Scheible. Beiden 
  gelang es vor allem im Bereich der Kultur, der DTSG neues Profil zu vermitteln. 
  
  Dr. Wolfgang Roth legte sein Amt im Frühjahr 2003 nieder. Wegen seiner 
  großen Verdienste um die DTSG wurde er  wie der Gründer John 
  van Nes Ziegler  zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Künftig liegt 
  es an seinem ehemaligen Berliner Studienfreund Staatsminister a.D. Dr. Christoph 
  Zöpel MdB und seinem Vorstandsteam, die DTSG neu aufzustellen. 
Ernst-Andreas Ziegler
Deutsch - Tschechische und -Slowakische Gesellschaft e.V.
Aus verschiedenen Gründen wurde jedoch von einer grundsätzlichen organisatorischen Neuordnung Abstand genommen - dies hauptsächlich aus folgenden Überlegungen und praktischen Gründen heraus:
Es existierten vor der Trennung Aktivitäten mit Partnern aus der Tschechischen Republik und der Slowakei, wie beispielsweise der Besuch tschechischer und slowakischer Fachleute der Behindertenarbeit zur Fachmesse REHA / in Düsseldorf - 1991 begonnen und dann 1993, 1995, 1997, 1999 und 2001 fortgeführt.
Demgegenüber gibt es für einen Verein keinen Grund, nicht mit mehr als einem Land zusammenzuarbeiten - dies ist übrigens sowohl in Deutschland, als auch international kein Ausnahmefall, sondern üblich.
Die damit sicherlich aber auch verbundene Empfehlung zur Zusammenarbeit nicht nur dieser beiden Länder im Zuge der EU - Erweiterung hat sich dann auch darin gezeigt, dass die jetzt in DTSG - die von Polen, Ungarn, der Tschechischen Republik und der Slowakei im Zuge der Vyehrad - Kooperation vereinbarten Kooperation unterstützt:
Die wichtigsten Aktivitäten hierzu waren dann wohl die gemeinsamen Neujahrsempfänge in Zusammenarbeit mit der Deutsch - Polnischen Gesellschaft e.V. (unter Vorsitz von Friedberg Pflüger MdB / Geschäftsführung Dr. Burghard Steppacher) und der Deutsch - Ungarischen Gesellschaft e.V. (unter Vorsitz von Staatssekretär a.D. Otto Schlecht / Geschäftsführung: Theodor Zens und Georg Gaspar)
Die DTSG ist somit kein Verein, der an der Trennung der ČSFR herrumnörgelt - wohl aber ein Verein, der sich - neben praktischen Kooperationen mit Partnern aus beiden Ländern - auch den beiden für Europa insgesamt als sehr wichtig einzustufenden beiden demokratischen Phasen der Tschechoslowakei insgesamt befasst (Drehscheibe Prag: Ausstellung zur deutschen Emigration in die Tschechoslowakei zu Zeiten der Ersten Republik, Diskussionsveranstaltung 30 Jahre Prager Frühling, Seminare und Gedenkveranstaltungen in Memoriam 80 Jahre Alexander Dubček (Bonn / Bratislava)) .
Die Unabhängigkeit eines Vereins hat dabei immer auch den Aspekt, zwischen dem Land als Ganzem und der aktuellen Regierung unterscheiden zu können und sich ihre Gesprächspartner auch unabhängig von den jeweiligen aktuellen Regierungen - auch aus dem Bereich von Nicht - Regierungsorganisationen, Wissenschaft, Medien u.a. aussuchen zu können.
Stefan Schmitz
Im Jubiläumsjahr 2003 engagieren sich im Vorstand der DTSG:
Vorsitzender: 
  Staatsminister a.D. Dr. Christoph Zöpel, MdB 
Stellvertretende Vorsitzende: 
  Dr. Dagmar Steinmetz, Bietigheim-Bissingen 
  Prof. Dr. Dirk Kaiser, Krefeld 
Schatzmeister: 
  Wolfgang Dingarten, Erftstadt 
Mitglieder engerer Vorstand: 
  Klaus Brausch, Wuppertal 
  Dr. Ivana von den Driesch, Grevenbroich 
  Harald Schütz, Königswinter 
  Dr. Peter Spielmann, Bochum 
  Prof. Dr. h.c. Ernst-Andreas Ziegler, Wuppertal 
Mitglieder Gesamtvorstand: 
  Dr. Ludger Burstedde, Bonn 
  Prof. Dr. Gottfried Herbig, Bonn 
  Alfred Howad, Wuppertal 
  Bartholomäus Kalb MdB, München 
  Mayer-Schwinkendorf, Bremen 
  Petra Odenthal, Niederkassel 
  Juraj Szücs, Köln 
  
  Außerdem: 
  Kassenprüfer: 
  Stefan Schmitz, Neuss 
  Esko Stahl, Bonn; 
Geschäftsführer: 
  Peter Scheible
  
Klaus Brausch, Wuppertal, Landschaftsverband Rheinland 
  
  Dr. Ivana von den Driesch, Grevenbroich, Übersetzerin, Dolmetscherin 
  
  Harald Schütz, Königswiner, Deutsche Welle 
  
  Dr. Peter Spielmann, Bochum, Museumsdirektor a.D. 
  
  Dr. h.c. (SK) Ernst-Andreas Ziegler, Wuppertal, Leiter Presseamt der Stadt Wuppertal 
  
  
  Dr. Ludger Buerstedde, Bonn, Botschafter a.D. 
  
  Prof. Dr. Gottfried Herbig, Bonn, Europahaus Marienberg 
  
  Alfred Howad, Wuppertal, Freundeskreis Kosice 
  
  Bartholomäus Kalb MdB, Berlin Deutscher Bundestag 
  
  Manfred Mayer-Schwinkendorf, Bremen 
  
  Petra Odenthal, Niederkassel, Reisebüro Petra-Reisen 
  
  Juraj Szücs, Köln
Ehrenvorsitzender: Parl.Staatssekretär a.D. Dr. Klaus Rose, ehem. MdB 
  
  
  Vorsitzender: PhDr. Andreas Scheuer, MdB
  
  Stellvertretender Vorsitzender: Bartholomäus Kalb, MdB 
  
  Geschäftsführer: Kasper Sammer 
  
  Anschrift: 
  Kasper Sammer 
  Wolfsker Str. 3 
  940 78 Freyung 
  Tel. 08551 / 57 275 
  Fax 08551 / 57 190 
Präsident: Manfred Mayer- Schwinkendorf
  
  Vize-Präsidentin und Geschäftsführerin: Anke Nerger 
  
  Ludwig-Jahn-Str. 40 
  28755 Bremen 
  Tel: 0421 / 66 36 09 
  Fax: 0421 / 66 36 09 
  E-Mail: mms-bremen@t-online.de 
DTSG - Landesverband Nordrhein-Westfalen
  
  Vorsitzender: Klaus Brausch
  
  Landschaftsverband Rheinland
  Kennedy-Ufer 2
  50679 Köln
  Tel. 08551 / 57 275 
  Fax 08551 / 57 190
  E-Mail: klaus.brausch@lvr.de