Nationaltheater
Prag auch in deutscher Sprache |
Kulturveranstaltungen - das ist hierzulande ein weiter Begriff, unter dem man sowohl Theaterbesuche und Konzerte, aber auch Shows, Revuen, Gala-Abende, Jazz und Rockmusik versteht. Eine Veranstaltung von Weltruf ist das Musikfestival Prager Frühling.
Konzert- und Theateraufführungen fangen in der Regel pünktlich an, man muss sich also rechtzeitig einfinden. In Bekleidungsfragen ist man hierzulande eigentlich konservativ, für Theater und Klassikkonzerte tragen die Herren einen Anzug, die Damen Gesellschafts- oder Abendkleid. Der Museums-, Galerie- und Ausstellungsbesuch fällt auch unter das Stichwort Kultur. Die Museen haben entweder regionalen Charakter, dann zeigen sie alles Wissenswerte über eine betreffende Stadt oder Landschaft und deren Geschichte, oder sind thematisch spezialisiert. Die umfangreichsten Sammlungen hat das Nationalmu-seum in Prag vorzuweisen, interessant sind die thematischen Museen wie z.B. das Glasmuseum in Kamenický enov und Nový Bor, das Museum der böhmischen Granate in Trebenice, das Spielzeugmuseum auf Schloss Kratochvíle, das Militärmuseum auf dem Hradschin in Prag und andere. Wirklich sehenswert ist das Jüdische Museum mit den Synagogen im Kern der Prager Altstadt. Sehenswert sind die für Besucher offenen Schlösser und Burgen, die meistens Lang-, aber auch Kurzzeitausstellungen zeigen.
Tschechische Gegenwartsliteratur
Wenn man von tschechischer Nachkriegsliteratur spricht, muss man drei "Ebenen"
unterscheiden:
1. "offizielle" Literatur, die in staatseigenen tschechoslowakischen
Verlagen erschien,
2. Untergrundliteratur, also Samizdat-Erscheinungen und
3. Emigrantenliteratur tschechischer Autoren im Ausland.
Laut einer Übersicht des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels sind von der Mitte der 60er Jahre bis 1989 an die 680 Originaltitel der tschechischen Literatur, die während des kommunistischen Regimes verboten waren, zuerst in westdeutschen Verlagen publiziert worden. Doch das ist nicht die einzige Verbindung der tschechischen Literatur zu Deutschland: Auch viele emigrierte tschechische Autoren haben sich im deutschen Sprachgebiet niedergelassen und schreiben heute teils sogar deutsch (Ota Filip, Jirí Grua, Pavel Kohout, Libue Moniková).
Einzelne Autorinnen und Autoren (Auswahl):
-
Václav Havel - seine Dramen und Essays sind bei Rowohlt als Taschenbücher
verlegt.
-
Bohumil Hrabal - seine Werke sind auf Deutsch bei Suhrkamp erschienen.
- Pavel Kohout: Ich schneie. ... München (Goldmann TB) 1994.
- Milan Kundera: Die Identität. München (Hanser) 1998.
- Jáchym Topol: Die Schwester. Berlin (Verlag Volk und Welt) 1998.
- Lenka Reinerová: Das Traumcafé einer Pragerin. Berlin (Aufbau
TB) 1996; Mandelduft. Berlin (Auftbau Verlag) 1998.
- Josef kvorecký: Eine prima Saison. München (Piper) 1999.
- Jaroslav Seifert: Was einmal Liebe war. Hanau/Main (Dausien) 1985.
- Skácel, Jan: Das elfte weiße Pferd 1993; Wundklee 1989.
Architektur
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts setzte die tschechische Architektur
internationale Maßstäbe (Jugendstil, Art déco, Kubismus und
Funktionalismus). Eine traurige Ausprägung der kommunistischen Epoche sind
die zahlreichen Plattenbau-ten, in den Städten ebenso wie auf dem Lande
anzutreffen. In jüngster Zeit findet die Tschechische Republik durch interessante
Einzelprojekte (z. B. das Tanzende Haus von Frank O. Gehry in Prag) wieder Anschluß
an die internationale Architekturszene.
Graphik und Malerei, Bildhauerei
Zahlreiche Gemäldegalerien im ganzen Lande besitzen nicht nur herausragende
Werke der Kunst vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert, sondern präsentieren
auch das rege Gegenwartsschaffen tschechischer Künstler. Gebrauchsgraphik,
künstlerische Graphik, Malereien, Collagen und Skulpturen eröffnen
auf nonverbale Weise einen Zugang in moderne geistige Strömungen in der
Tschechischen Republik. Mit etwas Neugier kann man hier ganz Erstaunliches entdecken.
Fotografie
Die tschechische Fotografie genießt seit langem internationales Renommee.
Man denke nur an Josef Sudek, Karel Hájek, Karel Otto Hrubý, Jirí
Vetecka, Václav Jíru, Vilém Reichmann, Jan Reich,
Jan Saudek oder Jindrich treit, die auch in Deutschland bekannt wurden.
Ob klassische Bildreportage, Surrealismus, Realismus oder ganz avantgardistische
Themenstellungen - in allen Richtungen waren und sind tschechische Fotographen
führend vertretend.
Film
Die "neue Welle" des tschechischen Film mit Protagonisten wie Jirí
Menzel und Milo Forman (Einer flog über das Kuckucksnest, Amadeus)
konnte in den 60er Jahren Weltrang erreichen. Berühmt sind auch tschechische
Kinderfilme, die alljährlich auf dem Kinderfilmfestival in Zlín
präsentiert werden. Die internationale Filmwelt trifft sich alljährlich
auf dem Filmfest von Karlovy Vary (Karlsbad). Die Privatisierungswelle scheint
die tschechische Filmindustrie gut überstanden zu haben.
Quelle: www.tschechien-portal.info
Wichtige Verweise:
Tschechisches Zentrum Berlin
Wilhelmstraße 44 / Eingang Mohrenstraße
10117 Berlin
Tel.: + 49 30 206 09 89 00
E-mail: ccberlin@czech.cz
http://berlin.czechcentres.cz/
Tschechisches Zentrum München
Prinzregentenstr. 7, 80538 München
Tel: + 49 89 21 02 49 32
Fax: + 49 89 21 02 49 33
E-mail: ccmunich@czech.cz
http://www.czechcentres.cz/munich