Miroslav Cipár, der international renommierte slowakische Graphiker, Illustrator und Designer, Maler und Bildhauer, lebt und arbeitet in Bratislava (Slowakische Republik). Er hat an vielen Ausstellungen und Workshops teilgenommen, Gastvorträge gehalten, war Mitglied in verschiedenen Jurys und wurde mit Preisen und Auszeichnungen geehrt. Nach Heidelberg und Berlin präsentiert er nun in Köln einen Ausschnitt aus seinem vielseitigen Schaffen.
Der 1935 geborene Künstler entschied sich 1953 zunächst für ein Studium als Kunsterzieher. 1955 wechselte er an die Hochschule für bildende Künste in Bratislava, wo er 1961 sein Diplom in Malerei und Grafik erwarb. Bereits während des Studiums machte er Studienreisen durch Europa, Asien und die USA, zur gleichen Zeit setzte seine Publikationstätigkeit für Zeitschriften und seine Teilnahme an Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen ein. Zu seinen vielen nationalen wie internationalen Auszeichnungen gehört der Goldene Adler (der "Buchkunst-Oskar") auf dem Festival des schönsten Buches in Nizza 1972.
Dem Künstler, den einige Kritiker als "Ritter der Linie" bezeichnen, wird vor allem als Zeichner ein ungewöhnlicher Rang zuerkannt. Er sieht seine Arbeit als "work in progress", um damit den Prozeßcharakter zu betonen. Motive - nicht selten kalligraphische, an Versstrukturen erinnernde Gebilde - werden mehrfach übermalt, es entsteht eine Art Palimpsest. Metamorphosen werden möglich: Figur, Körperausdruck wird zum Zeichen, zum Symbol - und umgekehrt.
Beeindruckt von der fernöstlichen Kunst der Kalligraphie führt Cipár aus: "Der Dichter unter den Graphikern ist der Kalligraph. Er versteht sich auf die prächtiger Schwärze der Tusche, die nach Orient duftet wie ein seltenes Gewürz und auf Porzellan zerrieben wird. Die Vorbereitung ist ein Ritual ..."
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft S.E. des Botschafters der Slowakischen Republik, Herrn Ján Foltín