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Dr. Christoph Zöpel wurde zum neuen DTSG Vorsitzenden gewählt

Die Mitgliederversammlung der Deutsch-Tschechischen und –Slowakischen Gesellschaft e.V. (DTSG) wählte auf ihrer Mitgliederversammlung am 15.3.03 in Köln Dr. Christoph Zöpel, MdB und Staatsminister im AA a.D. zum neuen Vorsitzenden.Während seiner Zeit als Staatsminister war Dr. Zöpel auch Co-Vorsitzender des Koordinierungsrates des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.

Der ausscheidende Vorsitzende Wolfgang Roth – er hatte den DTSG- Vorsitz seit 1993 inne - wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt und erklärte sich bereit, den Vorsitz des durch Beschluss neu gegründeten Kuratoriums zu übernehmen. Wolfgang Roth war Bundestagsabgeordneter und Finanzpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und ist heute Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB)

In seine Zeit als Vorsitzender fielen u.a. die Besuche des Slowakischen Präsidenten Rudolf Schuster 2000 beim Neujahrsempfang der DTSG in Berlin und 1998 (damals noch Bürgermeister von Kosice ) in Bonn sowie die Tschechischen Kulturtage im Rheinland 2001, bei denen in Köln und Umgebung einen Monat lang etwa 30 Veranstaltungen zum Thema Tschechien stattgefunden haben (Filmhaus, Literaturhaus, LVR, Stadtgarten, Orangerie, Satdtbibliothek, u.a).

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung hielt Staatsminister im Auswärtigen Amt a.D., Dr. Christoph Zöpel, MdB, einen vor dem Hintergrund des drohenden Krieges im im Wortsinne brandaktuellen Vortrag zum Thema „Das Vereinte Europa und Vereinigten Staaten in Krieg und Frieden“ und beleuchtete, wie das deutsch-amerikanische Verhältnis und der Zusammenhalt Europas und insbesondere der EU durch die Irak-Krise auf eine harte Probe gestellt wird.

Die Beerdigung des gerade im Alter von 50 Jahren ermordeten Regierungschefs Zoran Djindjic am gleichen Tag zeigte überdeutlich, wie gefährlich es auch in Europa ist, sich für Demokratie und Menschenrechte einzusetzen. Wie die Zeitgeschichte zeigt, ist dies aber auch in den USA nicht risikolos.

Dieser Mord in Südosteuropa rückt zu der Frage, ob ein Militärschlag berechtigt ist, den Vergleich zwischen Irak und dem Kosovo ins Blickfeld. Die Grund-Diskrepanz zwischen den USA und Europa zur Vergleichbarkeit des Kosovo mit dem Irak basiert auf unterschiedlichen geschichtlichen Erfahrungen und wurzelt letztlich in dem europäischen Trauma des 30ig-jährigen Krieges. Die Menschen in Europa haben aus diesem Krieg zum ersten Mal grundlegende Konsequenzen gezogen, um eine Wiederholung solch schrecklicher Kriege zu verhindern. Die erste Konsequenz war: Meinungsfreiheit, insbesondere die religiöse Meinungsfreiheit. Die zweite Konsequenz war: der Versuch der Zivilisierung von Kriegen. Im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte schlugen sich diese Erkenntnisse in fundamentalen internationalen Vereinbarungen nieder. Hinzukommt der Satz des Philosophen Immanuel Kant, dass verflochtene Demokratien kriegsunfähig sind. Die Zukunftstrategie Europas gründet sich auf diese Erkenntnis mit der Forderung nach der europäischen Integration, auf die Verhinderung von Diktatur (auch darum die Integration von Griechenland, Portugal und Spanien) sowie den Abbau sozialer Spannungen (darum die europäischen Entwicklungsfonds).

Die USA hat im Kosovo erstmalig eine Militärtechnologie eingesetzt, die es ermöglichte, die eigenen Verluste auf Null halten! Im Irak ist dies vielleicht auch möglich, in diesem Falle jedoch wahrscheinlich nur nach der Formel: Zivilopfer statt US-Opfer. Dies wäre aus europäischer Sicht nicht tragbar. Den Kern des Konfliktes zwischen den USA und Europa ortete Zöpel folglich darin, dass Europa die universelle und territorial nicht begrenzbare Geltung der Prinzipien reklamiert, die seit dem 30ig-jährigen Krieg gelten.

Wie unterschiedlich die Sichten auch sein mögen, Zöpel machte überzeugend deutlich, dass Lösungen nur gemeinsam mit den USA möglich sind. Dafür ist aber ein „zusätzliches Gewicht“ Europas notwendig.

Nach dem Vortrag schloss sich eine lebhafte Diskussion mit den Zuhörern an.



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