offizielles Logo der Tschechischen Kulturtage 2001 im Rheinland

Tschechische Kulturtage im Rheinland

24. August – 23. September 2001

Übersicht

Freitag, 24.8.2001, 16.00 Uhr
Ausstellungseröffnung „Kde domov muj... – Wo ist meine Heimat..? Spuren deutsch tschechischer Gemeinsamkeiten im 19. und 20. Jahrhundert“; Landschaftsverband Rheinland

Samstag, 25.08.2001, 11.00 Uhr
Eröffnung der "Oldrich Kulhánek"; Rommerskirchen

Montag, 27.08.2001, 19.00 Uhr
Geführter Ausstellungsbesuch „Kde domov muj...“  mit anschließender Diskussionsrunde; LVR

Dienstag, 28.08.2001, 19.30 Uhr
Podiumsdiskussion Thema: "Die Tschechische Republik auf dem Weg in die EU", Domforum

Donnerstag, 30.08. bis Samstag, 08.09.2001
Tschechische Filme (Spielfilme, Dokumentarfilme); Filmhaus Köln

Sonntag, 02.09.2001, 12.00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung
"Zusammenflüsse und Quellen"; Kunstkeller Klingelpütz

Donnerstag 06.09. bis Sonntag, 09.09.2001
Workshop zur Ausstellung "Zusammenflüsse und Quellen"; Orangerie

Montag, 10.09.2001, 20.00 Uhr
Autorenlesung: M. Viewegh; Buchhandlung M7

Montag, 10.09.2001, 18.00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung "Milena Jesenská, Die Fähigkeit stehenzubleiben", M 7

Dienstag, 11.09.2001, 20.30 Uhr
Konzert Jirí Stivin & Ali Haurand; "Just the two of us" Stadtgarten, Studio 672

Mittwoch, 12.09.2001, 20.30 Uhr
Konzert der Gruppe "Plexis" und J. Cert; Stadtgarten Studio 672

Donnerstag, 13.09.2001, 11.00
Autorenlesung: J. Holub; Stadtbibliothek fällt aus !!

Donnerstag, 13.09.2001, 20.00
Autorenlesung: I. Pekarková; Benecke, Stadtbibliothek

Donnerstag, 13.09.2001
Eröffnung Foto-Ausstellung Ivan Ceporan; Orangerie

Montag, 17.09.2001, 12.00 Uhr
Kinderbuchwerkstatt zu einem Buch von Sheila Och; Stadtbibliothek Köln Porz

Mittwoch, 19.09.2001, 20.00 Uhr
Autorenlesung: P. Kohout; Literaturhaus

Donnerstag, 20.09.2001, 19.00 Uhr
Olly Komenda-Soentgerath liest Jaroslav Seifert, Lew Kopelew -Forum

Freitag, 21.09.2001, 21.00 Uhr
Tschechisch-/Slowakische Party

Sonntag 23.09.2001, 21.00 Uhr
"Applegames" Tanzduo E. Cerná und K. Vanek; Orangerie
 

24. August 16.00 Uhr

Eröffnung der “Tschechische Kulturtage im Rheinland“

Ausstellungseröffnung „Kde domov muj.../ Wo ist meine Heimat..?“
Landschaftsverband Rheinland, Kennedy-Ufer, Köln-Deutz
 
25. August - 22. September
Galerie Bild und Rahmen, Rommerskirchen


Vernissage der Ausstellung mit Grafiken von Oldrich Kulhanek
verpacktes Gesicht von O.Kulhanek
Kulhaneks künstlerisches und politisches Engagement gegen Gewalt und Unrecht, Heuchelei und falsche Moral brachte ihm in den siebziger Jahren Verhaftung und Verhöre mit Inhaftierung durch die Geheimpolizei sowie einen Prozess wegen Beleidigung der UdSSR und Anstiftung zu antisozialistischer Propaganda im wahrsten Sinne des Wortes.
Die Werke stellen eine repräsentative Auswahl der letzten 15 Jahre dar und reichen damit bis in die Zeit vor der Wende. Mit dabei ist der Zyklus „Funny Money“, der nach der Fertigstellung der Entwürfe für die derzeitigen tschechischen Banknoten entstanden ist.

 

Montag, 27. August, 19.30 Uhr

Diskussion zur Ausstellung „Kde domov muj.../ Wo ist meine Heimat..? Spuren tschechisch-deutscher Gemeinsamkeiten im 19. und 20. Jahrhundert"
Ort: Foyer des Landschaftsverbands Rheinland, Kennedy Ufer 2 Köln-Deutz (neben dem Hyatt-Hotel), in den Räumlichkeiten der Ausstellung

19.30 Führung durch die Ausstellung
20.30 Diskussion mit
Daniel Kraft, Brücke-Most-Stiftung, Mit-Autor der Ausstellung
Robert Leiter, Vorstandsmitglied Sudetendeutsche Landsmannschaft
Ondrej Matejka, Antikomplex, Bewegung gegen Xenophobie

 
Nach einer Führung durch die Ausstellung durch Daniel Kraft und einer Erläuterung des Konzepts der Ausstellungsmacher wird über die deutsch-tschechischen Gemeinsamkeiten im 19. und 20. Jahrhundert, diskutiert.

Die Zusammensetzung des Podiums garantiert, dass auch kritische Punkte aufgegriffen und offen diskutiert  werden.
 

Dienstag, 28. August, 19.30 Uhr

Podiums-/ und Forumsdiskussion: „Die Tschechische Republik auf dem Weg in die EU“
Domforum, Köln, Domkloster 3

Die Tschechische Republik gehört zu den aussichtsreicheren Kandidaten bei den Verhandlungen über einen schnellen Beitritt zur Europäischen Union.

Die Referenten diskutieren den aktuellen Stand der Beitrittsverhandlungen, insbesondere Probleme und Perspektiven. Welche Themen sind abgehandelt, wo gibt es Schwierigkeiten? Was wünschen sich die Tschechen von der EU, in welchen Punkten ist man in Brüssel unzufrieden mit den tschechischen Partnern?

Thematisiert wird auch die deutsche / NRW- Sicht der EU-Erweiterung: Welche Vor- und Nachteile bringt die Erweiterung dem äußersten Westen der Republik?

 
Es diskutieren:
Mitveranstalter: Katholisches Bildungswerk Köln, Europa Union Bonn/Rhein-Sieg-Kreis, Europa Union Köln
30.August.-11.September
„Tage des tschechischen Films“ im Kölner Filmhaus
Mitveranstalter: Filmhaus Köln
 

Sonntag, 2. September, 12.00 Uhr

Vernissage der Ausstellung „Zusammenflüsse und Quellen“
Im Kunstkeller Klingelpütz, Klingelpütz 29, 50670 Köln.

 
Die Künstler Karel Nepras (Prag ) und Jan Steklík ( Brünn ) ,die beiden Direktoren der Krízovnicka Skola Cistého Humoru Bez Vtipu / KS (Kreuzherrenschule des Reinen Humors ohne Witz ), sowie Annegret Heinl ( Köln ) und Ben Patterson ( Wiesbaden ), Fluxuskünstler, zeigen eine einzigartige Installation in einem einzigartigen Raum.
Dauer der Ausstellung: bis 28.9, Mo-Fr. 10.00-18.00 Uhr, Tel: Wim Cox 13 36 77
7. - 9. September 2001
Workshop für Kunstschaffende
Orangerie (Glashäuser), Volksgartenstr. 25, Köln-Süd
Sieben Künstlerinnen und Künstler von KUNSTGEWINN laden zum Workshop ein. Anlass ist der Besuch und die Ausstellung von Karel Nepras und Jan Steklik aus Tschechien, dem Fluxuskünstler Ben Patterson und Annegret Heinl.
 
Das Thema: Zusammenflüsse und Quellen - soll Künstlerinnen und Künstler aller Disziplinen
ansprechen, in diesen drei Tagen etwas Gemeinsames zu erschaffen.
Veranstalter: KUNSTGEWINN, Infos: www.kunstgewinn.de
 
Gefördert vom Kulturamt Köln.
Sonntag, 9. September, 15.00 Uhr
Expossage (Präsentation der Ergebnisse) des Workshops „Zusammenflüsse und Quellen“
Orangerie (Glashäuser), Volksgartenstr. 25, Köln-Süd
 
Montag, 10. September
Lesung mit Michal Viewegh im Kölner Literaturhaus
Michal Viewegh, geboren 1962 in Prag, studierte Ökonomie, Philosophie und Bohemistik. Nach drei Jahren als Lehrer war er in einem Verlag tätig. Er lebt heute als freier Schriftsteller in Prag. Auf deutsch liegen die Romane „Blendende Jahre für Hunde“ (1992), „Erziehung von Mädchen in Böhmen“ (1994) und „Die Liebe eines Vaters.“(1996) vor.
Michal Viewegh ist zurzeit einer der angesagtesten jüngeren Autoren in Tschechien. In „Blendende Jahre für Hunde“ beschreibt er eine Kindheit in einer Intellektuellenfamilie der sechziger Jahre. In „Erziehung von Mädchen in Böhmen“ beschreibt er die Wirklich fast zehn Jahre nach der Wende, eine Zeit, in der viele auf der Suche nach sich selbst und ihrer Positionierung in der Gesellschaft sind. Ein junger Schriftsteller ist hin und her gerissen zwischen Beruf und Job, Familie und Geliebter. „Die Liebe eines Vaters.“ Erzählt ebenfalls von einer durchschnittlichen Familie, diesmal in den Achtzigern und Neunzigern. Vieweghs tschechische Leser finden sich häufig in den ironischen Beschreibungen der Lebensumstände wieder, was seiner Popularität in Tschechien mit erklärt. Der deutsch Leser kann sich durch Vieweghs sehr unterhaltsame und lässige Erzählweise ein Bild über das Leben in Tschechien und der Tschechoslowakei der letzten fast vierzig Jahre machen.
Michal Viewegh wird Ausschnitte aus den genannten Werken lesen, aber auch seine Erzählung „Die Nase“ vorstellen, die noch nicht in deutscher Übersetzung vorliegt.


Mitveranstalter: Literaturhaus Köln, Buchhandlung M7

Dienstag, 11.September, 20.30 Uhr

Jazz Konzert mit Jiri Stivin (Flöte) und Ali Haurand (Bass)
im Studio 672 im Stadtgarten, Venloer Str. 40, Eintrtt DM 20,-


"Just the two of us"
Ein europäisches Duo: Jirì Stivìn - Ali Haurand
 
 
Jiri Stivin und Ali Haurand Im Jazz gibt es seit vielen Jahrzehnten immer wieder besonders kreative und erlebnisreiche europäische Kooperationen zwischen Musikern, die zwar aus verschiedenen Ländern stammen, die aber von Anfang an etwas besonders Gemeinsames, das Erleben derselben Musik verbindet. Gerade die europäische besondere Note des Jazz besteht darin, dass die regionalen Besonderheiten, die enge Verbindung mit der eigenen Musiktradition, in dieser Musik eine ganz besondere Rolle spielen.

Dies gilt in besonderem Maße für Jirì Stivìn, der aus den großen Traditionen des böhmischen Musikantentums kommt. Er hat dieses Erbe angereichert mit den Erfahrungen des Jazz und der Neuen Musik. Virtuos und vital, mit Hingabe und Intellekt setzt er sich über alle Kategorien der verschiedenen Musikformen hinweg. So gilt er heute 

nicht nur als einer der wichtigen europäischen Jazz-Flötisten, sondern auch als hochgeschätzter Interpret von Werken der Renaissance- und Barockmusik. Sein musikalischer Lebenslauf verbindet ihn einerseits natürlich mit den wichtigen Musikern seines Landes, darüber hinaus zeigt es aber vor allem auch Kooperationen mit wichtigen anderen europäischen und amerikanischen Musikern.
Einen ganz anderen Verlauf hat die musikalische Karriere von Ali Haurand, dem Bassisten aus Viersen am Niederrhein, genommen. Er hat mit jungen Jahren den Jazz als eine Möglichkeit der Befreiung von alten europäischen Konventionen verstanden, ein Schritt, den er schon in sehr jungen Jahren im Zusammenspiel mit den Großen des amerikanischen Jazz, Ben Webster und Don Byas, aber auch wichtigen Musikern aus Belgien, René Thomas und Bobby Jaspar praktizieren konnte. Seine größte Tat war und ist bis heute die Gründung des European Jazzensemble, zu dem natürlich neben vielen anderen wichtigen Musikern auch Jirì Stivìn gehört und das in diesem Jahr sein 25-jährigen Jubiläum mit Auftritten im Rheinland, in Lüttich und in Paris feiern kann. Jiri Stivin

Der Dialog zwischen diesen beiden großen europäischen Musikern zeigt einerseits die musikalischen Unterschiede ihres Herkommens auf, macht aber in der Verbindung ihrer Musik die europäische Vereinigung gerade im Bereich der Kultur deutlich. Der Titel ihrer letzten gemeinsamen CD "Just the two of us" bildet diese Gemein-samkeit sehr anschaulich ab.

Fotos von Jiri Stivin und Ali Haurand
Mitveranstalter: Stadtgarten
 

Mittwoch, 12. September 

Konzert der Prager Band „Plexis“ und des Akkordeonspielers/ Sängers Jim Cert
Stadtgarten, Venloerstr. 40
Jim Cert, seit über 20 Jahren Kultfigur im Prager Underground, spielt Akkordeon und singt (oder schreit) seine Texte dazu. Die Texte sind oft politisch motiviert, genauso oft sind es aber Trinklieder. Am ehesten ist er irgendwo zwischen Vladimir Vysotzky und Tom Waits einzuordnen: melodiös, rau und stets durstig. 1998 hat er ein Album mit „Liedern aus Mittelerde“ aufgenommen – ein vom „Herr der Ringe“ inspiriertes Werk.

Plexis, Punkrock zwischen „Tote Hosen“, Offspring und „Bad Religion“ mit tschechischen Texten. In Tschechien spielen sie auf großen Festivals auch mit internationalem Line-Up. In Frankreich und in Großbritannien erfreuen sich in Punkrock-Kreisen zunehmender Beliebtheit. Jetzt wollen sie Deutschland für sich gewinnen.

Plexis: Homepage mit Fotos und Lyrics
J. Cert: Polnische Site mit Real Audio Files

Mitveranstalter: Stadtgarten
 

Donnerstag, 13. September
Lesung mit Josef Holub
Zentralbibliothek

!!!  FÄLLT WEGEN KRANKHEIT AUS !!!


Josef Holub, *1926 Neuern, Böhmerwald / Nýrsko, Šumava
Als ausgeübte Berufe nennt Josef Holub Schmuggler, Kunstgewerbler, Ziegeleiarbeiter, Briefträger und Oberamtsrat bei der Post. Glücklicherweise haben sie ihn nicht vom Schreiben abgehalten. Sonst wären seine wunderbaren Jugendbücher Der rote Nepomuk, Lausige Zeiten und Bonifaz und der Räuber Knapp nicht entstanden. Für den Roten Nepomuk hat Holub übrigens den "Peter-Härtling-Jugendbuchpreis" erhalten.
Holubs Heimat, der Böhmerwald, bildet den atmosphärischen Hintergrund dieser Erzählungen. Vor allem in seinem zauberhaften Erstling, dem Roten Nepomuk spielt die Natur eine Hauptrolle. Sie ist Abenteuerspielplatz und Paradies zugleich für das deutsch-tschechische Freundespaar Josef und Jiri. Bis "der Hitler" kommt...
Dabei gelingt Holub das literarische Kunststück, Poesie und Realität miteinander zu versöhnen. Mit zärtlicher Drastik und komischem Ernst schildert er aus der Sicht eines 12jährigen das für Böhmen entscheidende Jahr 1938.

Mitveranstalter: Stadtbibliothek Köln

Donnerstag, 13. September

Lesung mit Iva Pekarková und Mark Benecke
Zentralbibliothek, Josef-Haubrich-Hof, Köln
Eintritt: DM 8,-/ 10,-
„Biologen auf Abwegen“

Iva Pekarková und Mark Benecke sind studierte Biologen, die sehr unterschiedliche Wege gegangen sind und sich heute Abend das erste Mal begegnen. Dennoch gibt es verschiedene augenfällige Gemeinsamkeiten: neben der Biologie sind dies v.a. ein jeweils mehrjähriger Arbeitsaufenthalt in New York und eine rege Publikationstätigkeit.

va Pekarková (* 1963 in Prag) studierte in Prag Mikrobiologie und Virologie. Nach ersten „Veröffentlichungen“ im Samizdat (Selbstverlag) emigrierte sie 1985 nach Österreich
(Flüchtlingslager Traiskirchen). Ein Jahr später ging sie in die USA, erst nach Boston, später nach New York. Dort lebte sie mit Unterbrechungen 10 lang und arbeitete u.a. als Kellnerin, Barkeeper, und Taxifahrerin. Ende der 80er besuchte sie mehrfach Flüchtlingslager in Thailand. 1995 zog sie zurück nach Prag, wo sie jetzt lebt.

In ihren Büchern verarbeitet sie ihre Erfahrungen – über das Leben in der CSSR vor der Samtenen Revolution ( Truck Stop Rainbows), über den Aufenthalt im österreichischen Flüchtlingslager (The world is round). In „Taxi Blues“, dem einzigen z.Zt. auf deutsch erhältlichen Werk, schlägt sich Jindra, eine junge Tschechin, als Taxifahrerin durch das Emigrantenleben in Big Apple.
 

Dr. Mark Benecke (* 1970 ) studierte in Köln Biologie, wo er später auch promovierte. Die Nähe seines Institutes zur Leichenhalle der Uniklinik brachte Benecke zu seinem heutigen Beruf: er ist forensischer Biologe. Eines seiner Spezialgebiete ist es, den Todeszeitpunkt eines Menschen anhand der Insekten an seiner Leiche herauszufinden. Außerdem forscht er zum Thema DNA (= Genetischer Fingerabdruck) und half DNA- und Insekten-Labors in Kolumbien, auf den Philippinen und Vietnam aufzubauen und das Personal zu schulen. Ende der 90er arbeitete Benecke ein Jahr beim New Yorker Chief Medical Examiner s Office als Criminalist. Neben zahlreichen wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Artikeln und Beiträgen in die ZEIT, Süddeutsche, Stern u.a. veröffentlichte er einige Bücher, u.a. „Der Traum vom Ewigen Leben“ (Kindler, 1998) und „Kriminalbiologie“ (blt, 1999). Vor Beendigung seines Studiums betätigte Benecke sich als Herausgeber mehrerer Literarischer Bücher anderer Autoren.

Iva Pekarková wird ihren Roman „Taxi Blues“ vorstellen, Mark Benecke etwas über seine Tätigkeit erzählen. Anschließend werden beide im Gespräch ihre Ansichten über die Biologie, das Leben als Europäer in New York und andere Themen diskutieren.

Homepage Mark Benecke
Mitveranstalter: Stadtbibliothek Köln
 

Montag, 17. September, 14.30 - 17.00 Uhr

Kinderbuchwerkstatt zu Sheila Och mit Karin Klein und Ulrike Erb-May
Stadtteilbibliothek Köln Porz, Friedrich-Ebert-Ufer 64-70, 51 143 Köln, Tel: 02203 / 41 386


Kinderbuchwerkstatt mit Karin Kleinen und Ulrike Erb-May zu
„Karel, Jarda und das wahre Leben“ von Sheila Och

Karels und Jardas Eltern scheinen die einzigen Menschen in Prag zu sein, die nicht begriffen haben, dass Geld alle Probleme der Welt löst, und dass es geradezu auf der Straße liegt. „Wir müssen reich werden. Das ist das wahre Leben.“, beschließen deshalb die beiden zwölfjährigen Jungen nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft in Tschechien. Ab sofort betätigen sie sich als Zahnpastavorführer, Fensterputzervermittler, als Wiederverkäufer von Beerdigungsblumen.... Der Einfallsreichtum der beiden scheint unerschöpflich.  Doch trotz Reichtum müssen beide feststellen, dass sich die Glücksgefühle in Grenzen halten...

Sheila Och wurde 1940 als Tochter tschechischer Einwanderer im englischen Redhill geboren. Die Familie kehrt 1945 nach Prag zurück, wo Sheila Och die Schule besuchte und an der Filmhochschule in Prag unter anderem bei Milan Kundera studierte. 1971 emigrierte sie nach Deutschland und arbeitete in Bonn als Fachreferentin für Osteuropa in der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Für ihre Bücher erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Unter anderem 1997 den Deutschen Jugendliteraturpreis für das Buch „Karel, Jarda und das wahre Leben.“ Sheila Och starb im August 1999.

Karin Kleinen ist Diplompädagogin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Sozialpädagogischen Institut für Kleinkind- und außerschulische Erziehung des Landes NRW (SPI).
Ulrike Erb-May hat Germanistik, Theaterwissenschaften und Politik studiert, hat als Lektorin, freie Journalistin und im Verlagswesen gearbeitet und ist jetzt freiberuflich als Referentin im Bereich Kinderliteratur und Leseerziehung tätig.

Mitveranstalter:Stadtteilbibliothek Porz, Landesarbeitsgemeinschaft Jugend und Literatur NRW e.V.
 

Mittwoch, 19. September, 20.00 Uhr

Lesung mit Pavel Kohout im Kölner Literaturhaus
Eintritt DM 8,- / 12.-
Pavel Kohout, 1928 in Prag geboren ist ein Dramatiker und Schriftsteller von internationalem Rang. Als einer der Wortführer des „Prager Frühlings“ wird er 1969 aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen und mehr als 20 Jahr totgeschwiegen. Gemeinsam mit Vaclav Havel und anderen verfasst er 1977 das Gründungsdokument der Bürgerbewegung „Charta 77“. Kohout lebt in Wien und Prag.
 
 
Pavel Kohout, „Die lange Welle hinter dem Kiel“ Roman, 2000, Knaus-HC
Auf einer Kreuzfahrt begegnen sich Mitglieder zweier tschechischer Familien, die seit dem Zweiten Weltkrieg Todfeinde sind, weil sie in politisch gegensätzlichen Lagern standen. Während die beiden Älteren in Rache und Verzweiflung zu versinken drohen, entwickelt sich zwischen den beiden jüngeren eine Liebesgeschichte.

Mitveranstalter: Literaturhaus, Buchhandlung M7
 

Donnerstag, 20. September

Gedenkveranstaltung 100 Jahre Jaroslav Seifert
Lew-Kopelew-Forum, Gonski-Passage, Neumarkt
Mit Olly Komenda – Soentgerath
Eintritt frei

Lesung von Gedichten von Jaroslav Seifert in Übersetzung von Olly Komenda-Soentgerath. Frau Komenda liesst auch eigene Gedichte, die Jaroslav Seifert ins Tschechische übertra-gen hat.
 

J.Seifert und O.Komenda-
Soentgerath 1982
Der tschechische Dichter Jaroslav Seifert (23.9.1901-10.01.1986) hat im Jahre 1984 als der erste tschechische Schriftsteller überhaupt den Nobelpreis für Literatur erhalten. Diese hohe Auszeichnung kam einer Herausforderung seitens der freiheitlichen und demokratischen Kultur-gemeinschaft an die damalige in Prag herrschende Totalität. 
Jaroslav Seifert kam zur Welt vor hundert Jahren, nämlich am 23. September 1901. Er wuchs im Prager Arbeiterviertel  Zizkov auf. Nach abgebrochenem Gymnasialstudium hat er sich dem Journalismus gewidmet. Nach seinen Lehrjahren in der sozialistischen Presse in Prag und Brünn setzte er sich kritisch mit der kommunistischen Ideologie auseinander. 1928 erfolgte sein Parteiausschluss. Die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei konnte sich keinen unabhängig denkenden Journalisten und Dichter leisten. Seit den dreissiger Jahren ist Seiferts journalistische Arbeit vom liberalen und humanistischen Geist gekennzeichnet.

Seine ersten Gedichtsammlungen gehören dem Genre der sogenannten „proletarischen Poesie“. Nach den ersten drei Gedichtzyklen verschiebt sich Seiferts Interesse in Richtung auf einen urbanen Manierismus. Zusammen mit dem grossen Architekturtheoretiker Karel Teige redigiert er die Zeitschrift der Prager Moderne „Devetsil“. Seifert wirkte auch in anderen Avantgarde-Zeitschriften wie „Disk“ und „Pásmo“. Der endgültige Durchbruch in der tschechischen Literaturszene  gelang ihm im Jahre 1925 mit seiner lyrischen Sammlung „Na vlnách TSF“.

Alsbald stand Seifert abseits der modischen Trends in der damaligen Prager Dichterszene. In zahlreichen Poesiebänden entwickelte er seine eigene phänomenale Dichtersprache, die den Zusammenprall der Traumwelt mit den Widersprüchen der Alltagsrealität festzuhalten versucht.

Jaroslav Seifert war nicht nur ein begnadeter Dichter, sondern auch ein grossartiger Über-setzer der Werke von Alexander Blok, Guillaume Apollinaire und Paul Verlaine.

Nach dem Zweiten Weltkrieg trug zu Seiferts Beliebtheit bei dem zahlreich gewordenen Lesepublikum auch die Tatsache bei, dass er stets die offizielle Kulturpolitik der Kommunisti-schen Partei der Tschechoslowakei ablehnte. Nach dem Einmarsch der „Brüderarmeen“ am 21. August 1968 verschwanden Seiferts Werke aus den tschechischen Buchhandlungen. Er unterschrieb auch die Charta 77.

Jaroslav Seifert starb am 10. Januar 1986. So konnte der tschechische Nationaldichter die „samtene Revolution“ leider nicht erleben. Trotzdem bleibt sein Werk als erratischer Block weiterhin in der tschechischen Poesielandschaft bestehen.

Olly Komenda-Soentgerath wurde als Deutsche in Prag geboren. Sie studierte Germanistik und Geschichte an der Karlsuniversität. Erste Gedichte und Kurzgeschichten erschienen im "Prager Tagblatt".

In der Bundesrepublik Deutschland veröffentlichte sie bisher zehn Gedichtbände und einen Prosaband. Die Gedichte des tschechischen Literatur - Nobelpreisträgers Jaroslav Seifert erschienen auf Deutsch erstmalig in den Übertragungen von Olly Komenda-Soentgerath - bereits zwei Jahre, bevor er den 1984 Nobelpreis erhielt. Seifert wiederum übertrug ihre Gedichte ins tschechische und veröffentlichte sie in drei Bänden in Prag. In London und Boston erschienen drei Bücher in englischer Sprache, weiterhin in Beirut / Libanon ein Auswahlband in deutsch-arabischer Ausgabe.

Die Gedichte von Olly Komenda-Soentgerath wurden in zahlreichen Anthologien, Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht und in Funk und Fernsehen gesendet. Sie wurden vertont und in mehrere Sprachen übersetzt. - Die Autorin ist Mitglied des PEN- Clubs. - Sie erhielt meh-rere Literaturpreise u.a. den Kulturpreis für Schrifttum 1992, dotiert vom Freistaat Bayern und die Ehrengabe des Andreas Gryphius Preises 1996 der Künstlergilde, dotiert vom Bundesministerium des Innern.
Foto von Olly Komenda-Soentgerath und Jaroslav Seifert

Mitveranstalter:  Lew-Kopelew-Forum
 

Sonntag, 23. September

Tanztheater mit Cerna & Vanek
"Applegames"
Orangerie (Glashäuser), Volksgartenstr. 25, Köln-Süd
 
Eva Cerná und Karel Vanek tanzen seit 1982 in verschiedenen Gruppen (u. a. Charles University Dance Company, Theater Laterna Magika, Tanztheater Prag, Palindrome Dance Company, Kipos Dance, New Prague Dancers, Choreographisches Theater Freiburg, Choreographisches Theater Bonn) zusam-men.

Seit dem Jahr 1991 produzieren sie als Cerná & Vanek Dance eigene Stücke und nehmen an verschiedenen Tanz- und Kunstfestivals teil (u. a. in  Bonn, Brest, Caracas, Granada, Kaunas, London, Montréal, Paris, Prag, San Francisco, Ulan Bator, Zürich). Seit September 1997 leben und arbeiten sie meistens in Bonn. Sie sind beide Gastlehrer der Kontaktimprovisation an der Prager Akademie der Künste.
Die ersten acht Jahre haben sie nur als Duo gearbeitet, mittlerweile arbeitet die Gruppe auch mit Gasttänzern und Musikern.
Cerná & Vanek Dance produziert im Theater im Ballsaal in Bonn eine bis zwei Premieren pro Jahr. Sie haben die Bonner Kultur beim Theater-Avantgarde-Festival in Brest (Weißrußland), bei den Bonner Kulturtagen in Caracas (Venezuela) und in Ulan Bator (Mongolei) repräsentiert. Beim europäischen Thea-terfestival „euro-scene-leipzig“ 1997 wurden sie mit ihrem Stück „Applegames“ als  „überzeugendstes Fe-stivalerlebnis“ gefeiert.

Eva Cerná wurde in Prag geboren. Sie studierte modernen Tanz bei der Charles University Dance Company in Prag und in der London Contemporary Dance School. Im Jahre 96 schloß sie ihr Studium als Tanzpädagogin an der Akademie der Künste in Prag ab. Im November 2000 machte sie die choreographi-sche Assistenz bei dem Stück „Es reut mich f...“ für das Choreographische Theater Bonn.

Karel Vanek stammt aus dem tschechischen Litvínov. Bevor er seine Karriere als Tänzer startete, schloß er in Prag das Studium der Mathematik ab. Er choreographierte für Cerná & Vanek Dance, New Prague Dancers, das Tschechische Fernsehen, das American Dance Festival, das Schweizer Kammerbal-lett und das Choreographische Theater Bonn. 1993 wurde er von ITI ausgewählt, bei dessen Münchner Weltkongress den Choreographie-Workshop zu führen. 1996 wurde er zum Leiter des skandinavischen New Dance Workshop DANS 96 in Stockholm berufen.
Im November 2000 kreierte er ein abendfüllendes Stück „Es reut mich f...“ für das Choreographi-sche Theater Bonn.

Applegames

Konzept und Inszenierung: Karel Vanek
Choreographie und Tanz: Eva Cerná, Karel Vanek
Musik: Laurie Anderson, Robert Fripp, Rale, Richter Band, Henry Wolff, Young Gods
Uraufführung: 12. 04. 1996, Freiburg
Gastspiele: Granada, Kaunas (Litauen), Prag, Leipzig,
 Brest (Weißrußland), Caracas (Venezuela),
 Ulan Bator (Mongolei)
Dauer: 70 Minuten

Eine Reflexion über das ewig junge Thema des Spieles zweier Partner, denen die Regeln abhanden gekommen sind, und keiner von beiden weiß mehr, was für ein Spiel dann gespielt wird.

Pressestimmen:

Die Applegames werden zu einer getanzten Schocktherapie, die Gewalt in Zusammenhängen ent-larvt, wo sie niemand wahrhaben will und wo sie deshalb auch nicht angegangen werden kann - dort näm-lich, wo sich Menschen einander besonders nahe wähnen. Genau dadurch gewinnt die Auseinanderset-zung mit dem eigentlich hinlänglich bekannten Thema neue Brisanz.
Kultur Joker, Freiburg

Eva Cerná und Karel Vanek sind das Freiburger Traumtanzpaar.
Badische Zeitung

Das tänzerisch überzeugendste Festivalerlebnis (euro-scene Leipzig 97)
Die beiden Prager Tänzer Eva Cerná und Karel Vanek bewiesen mit ihren "Apfelspielen", daß sensibler, emotional-phantasievoller Tanz möglich und beglückend ist.
Sächsische Zeitung

Aus fließenden Figuren, aus den Schwüngen des Modern Dance entwickelt das Duo verblüffende Umhalsungen, Verschlingungen, Auflösungen. Aber ihre Sprünge und komplizierten Drehungen sind keine technikverliebten Vorführnummern, sondern nur die perfekt benutzten Mittel in einer genialen Studie zu Macht und Erotik.
Leipziger Volkszeitung

Ein Herz, eine Seele, ein zauberhaftes Pas-de-deux: Das sind Eva Cerná und Karel Vanek, das Traumtanzpaar aus Prag. Eine wunderbar leichtfüßige Liebeserklärung ist Applegames.
General-Anzeiger, Bonn

Veranstalter:

Gemeinsame Veranstalter der Ausstellung und der Tschechischen Kulturtage sind der Landschaftsverband Rheinland (LVR), die Deutsch-Tschechische und -Slowakische Gesellschaft e.V. und die Bonner Außenstelle der Botschaft der Tschechischen Republik.

Die Mitveranstalter des Rahmenprogramms sind bei den einzelnen Programmpunkten
angegeben.

Die Ausstellung "Kde domov muj... - Wo ist meine Heimat... Spuren tschechisch-deutscher Gemeinsamkeiten im 19. und 20. Jahrhundert" ist eine Produktion der Brücke-Most-Stiftung.

Organisatoren:

 - Alice Mzyková, II. Botschaftssekretärin, Kulturattachée
 - Peter Scheible, Geschäftsführer DTSG
 - Kerstin Gützkow, Kulturamt LVR


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Ausstellung
Filmtage

Homepage


Stand: 30. Juli 2001