1999 Archiv der DTSG
14. Januar, Bonn
Gemeinsamer Neujahrsempfang
mit der Deutsch-Polnischen und Deutsch-Ungarischen Gesellschaft.
Gastredner: Dr. Ron Sommer. Dt. Telekom
Jahreshauptversammlung am 17. März 1999 - Veränderungen im Vorstand
Dr. Borek Severa ist von seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender der
DTSG zurückgetreten. Als seine Nach-folgerin wurde Dr. Dagmar Steinmetz gewählt.
Sie war bisher im Vorstand des Landesverbandes Baden-Würtemberg der DTSG
tätig. Mit der Jahreshaupt-versammlung im März d.J. hat auch Stefan
Schmitz seine geschäftsführende Tätigkeit niedegelegt. Er verbleibt
aber, ebenso wie Dr. Severa, weiterhin im Gesamtvorstand. Hier wird er sich auch
in Zukunft vor allem der Zusammenarbeit deutscher, slowakischer und tschechischer
Behindertenorganisationen widmen. Mit der Geschäftsführung hat der DTSG-
Vorstand Peter Scheible, der bereits seit Anfang 1998 die Geschäftsstelle
leitet, beauftragt.
Jiří Dienstbier zu Gast bei der DTSG
Im Anschluß an die Jahreshaupt-versammlung am 17. März 1999 lud die
DTSG zu einer Diskussionsveranstaltung mit dem ehemaligen tschechoslowakischen
Außenminister, Jirí Dienstbier.
Pantomime und Jazz
Am 24. August 1999 trat Milan Sládek gemeinsam mit den beiden Jazzmusikern
Jiří Stivin (Flöten, Sax.) und Ali Haurand (Bcass) im Stadtgarten
Köln auf. Im ersten Teil präsentierten sie jeweils Ausschnitte aus ihren
aktuellen Pragrammen. Stivin und Haurand improvisierten zu bekannten Themen und
stellten eine Komposition von Jiøi Stivin vor. Sládek zeigte einmal
mehr seine "Sonnenblume", "Party" und "Samson und Delilah", wobei vor allem das
letzte Stück große Begeisterung im gut gefüllten Saal hervorrief.
Nach der Pause präsentierten sich die drei Künstler dann gemeinsam:
Stivin und Haurand begleiteten musikalisch die Improvisationen Milan Sládeks.
Sládek stellte diese etwa 30-minütige Performance unter das Motto
"Stationen meines Lebens". Zunächst zeichnete er ein großflächiges
abstraktes Bild einer Frau, das dann den Hintergrund des weiteren Geschehens bildete.
Mit Plastikfolie, sehr viel Farbe und Gummibändern bearbeitete er dann vor
allem seinen Körper. Am Ende der Performance verschwand der inzwischen völlig
verschmierte und wie in einen embryonalen Urzustand zurückversetzte Pantomime
durch die aufgestellte Leinwand im Unterleib der gemalten Frau. Dieser sehr bunte
Abend wurde von der DTSG mit veranstaltet.
DTSG Lesung mit Zdenka Fantlová
Am 1. September 1999, dem 60. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen,
las Zdenka Fantlová im Lew Kopelew Forum in Köln aus ihren kürzlich
veröffentlichen Erinnerungen an Theresienstadt und andere Konzentrationslager,
in denen sie inhaftiert war.
Trotz einer leichten Erkältung und sichtlicher Schwierigkeiten mit der
deutschen Übersetzung gelang es Fantlová mit ihrer Ausstrahlung
und Spaß am Erzählen, mühelos das zahlreich erschienene Publikum
in ihren Bann zu ziehen.
Vor der Lesung wurde ein Dokumentarfilm über den NS- Propagandafilm "Der
Führer schenkt den Juden eine Stadt" gezeigt, der v.a. die Unterschiede
zwischen der Propaganda des Films und der Realität deutlich machte. Die
Kombination von Film und Lesung erwies sich als gelungen und auch die anschließende
Diskussion mit der Autorin fesselte das Publikum, so daß sich viele nach
der Veranstaltung ein Buch von Frau Fantlová signieren ließen.
Durch den Erfolg dieser ersten gemeinsamen Veranstaltung von DTSG und Lew
Kopelew Forum ermutigt, werden beide Institutionen auch in Zukunft kooperieren.
Projekte
Seit September:
Filmreihe im Osteuropäischen Kulturzentrum IGNIS in Köln. Die ersten
drei Filme waren :
Einmal hin, einmal her von Věra Chytilová, ČSSR 1988
Akumulator 1 von Jan Svěrák, ČR 1993
Alles was ich mag von Martin Sulík, SR 1992
Weiterführung der Zusammenarbeit mit Behindertenprojekten in der Slowakei
und der Tschechischen Republik.
Auch 1999 kam es zu zahlreichen Besuchen von Delegationen in der SR, der ČR
und der BRD.