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2003 Archiv der DTSG

Mittwoch, 8 Januar 2003, 20 Uhr
Dablova past / Teufelsfalle
CSSR 1962, SW, 88 Min. Original mit deutschen Titeln
Regie: Frantisek Vlácil
Darsteller: Karla Chadimová, Vlastimil Hasek, Bedrich Karen, Frantisek Kovárík, Miroslav MachácekDie im 18. Jahrhundert angesiedelte Geschichte handelt von der menschlichen Intoleranz, Dummheit und Fanatismus. Im damaligen Mähren sind noch Zauberei und Legenden lebendig, vielfach hat der Teufel seine Hand im Spiel. Auch vom Müller wird sich erzählt, das es mit dem Teufel einen Pakt geschlossen hat. Soviel Aberglaube und Mystik gefällt natürlich weder dem Regenten noch dem Bischof und so sieht sich der einfache Müller plötzlich der weltlichen und der geistlichen Macht gegenüber.

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Mittwoch, 12. Februar 2003, 20.00 Uhr
Císaruv pekar, pekaruv císar / Des Kaisers Bäcker, des Bäckers Kaiser
CSSR, 1951, 96 Min., OmdtU
Historische Komödie.
Regie: Martin Fric
Darsteller: Jan Werich, Natasa Golova, Frantisek Cerny
Rudolph II, der österreichische Monarch, hat kein einfaches Leben. Sein häufigen Wutausbrüche und die plötzlich erfolgreiche Suche nach dem Golem verkomplizieren die Situation noch. Als der ins Gefängnis geworfene Bäcker Matej irrtümlich für Rudolf II gehalten wird und dessen Position einnimmt, ist das Chaos perfekt.
Kölner Filmhaus - Maybachstr. 111, 50670 Köln (zw. Cinedom und Saturn), Haltestelle Hansaring Tel: 0221 / 22 27 10 22

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Mittwoch, 12. März 2003, 19.30
Cas Sluhu / Zeit der Diener
Gesellschaftsdrama, CSSR 1989, OmU 115 Min.
Regie: Irena Pavlásková
Darsteller: Ivana Chýlková, Karel Roden (I), Jitka Asterová, Libor Zidek, Miroslav Etzler
Die unauffällige Studentin Dana wird von ihrem Freund verlassen und beginnt, sich an den Partnern ihrer Freundinnen zu vergreifen. Ihren Kommilitonen Milan zwingt sie schließlich, sie zu heiraten. Sie beginnt ihr Umfeld zu ihren Gunsten zu manipulieren und macht sich dabei die Schwächen ihrer Mitmenschen zu nutze. Kurz vor der „Samtenen Revolution“ malt I. Pavlásková in Ihrem Debütfilm ein düsteres Bild einer angepassten Gesellschaft.

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Mittwoch, 9. April 2003, 20 Uhr
Jako jed-„Wie ein Gift“
Komödie, CSSR 1985, 80 Min., O.m.dt.U.
Regie:Vit Olmer
Darsteller:Zdenek Sverak, Ivona Krajcovicova, Libuse Svormova, Vlado Durdik, Frantisek Husak, Ladislava Kozderkova
Die bittere Komödie erzählt vom süßen Gift unerwarteter Liebe. Es ist die Geschichte der Liebe eines alternden Mannes zu einer jungen Frau. Die Partnerin von Zdenek Sverak in der Rolle der jungen Frau, die ihm dieses „Gift“ gemischt und verabreicht hat, ist die slowakische Schauspielerin Ivona Krajcovicova. Der Kontrast von tschechischen und slowakischen Elementen schafft witzige und charmante Situationen.

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Mittwoch, 14. Mai 2003, 20.00 Uhr
Zánik samoty Berhof – Untergang des Weilers Berhof
CSSR, 1983, 100 Min., O.m.dt.U., Psychologische Drama
Regie: Jirí Svoboda
Darsteller: Jana Brejchová , Milan Knazko, Lubomír Kostelka, Ladislav Krivácek, Evelyna Steimarová, Petra Vancíková
Vielfach mit internatioanlen Preisen ausgezeichneter Film über das tschechisch-polnisch-deutsche Grenzland im ersten Nachkriegssommer. Die Bewohner des Weilers werden zu Gefangenen einer bewaffneten Bande, angeführt von der fanatischen Nonne Salome. Der Film setzt sich mit jungen Menschen auseinander, deren Charaktere durch die verbrecherische nazistische Ideologie geprägt waren. Unfähig, die Niederlage zu akzeptieren, geraten sie in eine ausweglose Situation. Ihnen gegenüber stehen ein junger Offizier der tschechoslowakischen Armee und eine junge Frau aus der Provinz, die sich durch ihren Einsatz für andere Menschen gegen die Willkür und Barbarei stellen.

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Mittwoch, 11.- Mittwoch 18. Mai 2003
Retrospektive Juraj Jakubisko in Anwesenheit des Regisseurs (11. + 12. Mai)

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Mittwoch, 9. Juli 2003, 20 Uhr
Panna a netvor / Die Schöne und das Biest
CSSR 1978, OmU, 90 Min.
Regie: Juraj Herz
Darsteller: Zdena Studenková, Vlastimil Harapes, Václav Voska, Jana Brejchová, Zuzana Kocúriková
Reich ausgestattete und phantasievolle Verfilmung des gleichnamigen Märchens.
Ein „Monster“ lebt von allen gemieden und gefürchtet in einer Burgruine, als sich eines Tages die schöne Julia dorthin begibt, um sich damit für ihren Vater zu opfern und ihn so zu retten. Das „Monster“ ist von Julias Schönheit geblendet und schützt sie, ohne sich zu zeigen.
Juraj Herz spielt mit den Elementen Horror und Fantasy und schafft so eine eigene geheimnisvolle dunkle Welt, mit einem furchteinflößendem Biest und seiner verwinkelten, düsteren Burg.
Der Regisseur ist in Deutschland unter anderem durch seinen Film „Die dumme Augustine“ mit Bernhard Paul (Roncalli) als Clown August und Produzent bekannt geworden.

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Film: Mittwoch, 13. August 2003, 20 Uhr Kölner Filmhaus
Malá morská víla / Kleine Meerjungfrau
CSSR 1975 Märchen nach Hans Christian Andersen 104 Min.
Regie: Karel Kachyna, Darsteller: Miroslava Safránková, Radovan Lukavský, Petr Svojtka, Libuse Safránková
Die kleine Meerjungfrau rettet einen Prinzen vor dem Ertrinken und verliebt sich in ihn. Als Wesen des Meeres kann sie aber nicht mit ihm an Land leben und geht deshalb einen teuflischen Pakt ein. Karel Kachyna gibt dem Märchen von Andersen eine düstere und geheimnisvolle Färbung. Obwohl die Story hinlänglich bekannt ist, lassen gewohnt gute schauspielerische Leistungen und eine phantasievolle Ausstattung der Unterwasserwelt den Zuschauer buchstäblich in eine andere Welt tauchen.
Kölner Filmhaus
Maybachstr. 111, 50670 Köln
(zw. Cinedom und Saturn), Haltestelle Hansaring
Tel: 0221 / 22 27 10 22

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Mittwoch, 10. September, 19.30 Uhr Kölner Filmhaus
Tajemny hrad v Karpatech / Geheimes Schloss in den Karpaten
CSSR 1981 Komödie
Regie: Oldrich Lipsy
Darsteller: Michal Docolomansky, Evelyna Steimarová, Vlastimil Brodský, Milos
Kopecký, Rudolf Hrusínský
Um 1800 lebt ein Baron in einem Schloss, das als “Teufelsschloss” bezeichnet wird.
Als besessener Opern-Liebhaber hat er den Körper seiner Lieblings-Diva in einer
Krypta seines Schlosses mumifiziert. Um neugierige Besucher fernzuhalten, erfindet
der Assistent des Barons – Typ verrückter Wissenschaftler – allerlei Spuck- und
Grusel-Effekte, um dem schrecklichen Ruf des Schlosses gerecht zu werden. Bald jedoch wird klar, das der ganze Hokus Pokus nur dazu dient, seine eigentlichen „Geschäfte“ zu vertuschen.
Kölner Filmhaus
Maybachstr. 111, 50670 Köln
(zw. Cinedom und Saturn), Haltestelle Hansaring
Tel: 0221 / 22 27 10 22

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Mittwoch, 1. Oktober 19.00 Uhr Studio 672 / Stadtgarten
Lesung und Musik mit Jaroslav Rudis: Der Himmel unter Berlin / Nebe pod Berlinem
Im Rahmen der Reihe Pop and Poets im Stadtgarten.
Das Buch ist das Erstlingswerk des 1972 geborenen Autors, der in den Jahren 2001 und 2002 in Berlin zu einem Stipendienaufenthalt an der Freien Universität weilte. Rudis erzählt von einem jungen Prager, der nach Berlin kommt und in der Stadt den verschiedensten Menschen begegnet: der Filmstudentin Katrin, in die er sich verliebt, dem U-Bahnfahrer Günter, dem
schon fünf Leute vor den Zug gesprungen sind, seiner Frau, die ihre zu DDR-Zeiten gebastelten Wandzeitungen nach ihrer Entlassung im Wohnungsflur ausstellt. Er trifft eine Hippie-Bande, die von Straßenmusikanten Schutzgelder erpresst, und einen untoten Selbstmörder, der nach seinem Sprung vor die U-Bahn durch die Stadt geistert und Wim Wenders´ Engeln gleich die Leute beobachtet. Hier treffen Ost und West zusammen, Kulturen
und Subkulturen, Vergangenheit und Gegenwart durchdringen sich.
Der Himmel unter Berlin war bei den tschechischen Lesern und Kritikern ein großer Erfolg, der junge Autor wurde gleich mit dem Jiri-Orten-Preis geehrt.
Die Lesung findet auf tschechisch und deutsch statt und wird mit Live-Musik aus dem Buch untermalt.
Lesung auf tschechisch und deutsch: Jarda Rudis
Musik: Jarda Rudis , Petr Kruzik (Band “Priessitz”)
Ort: Studio 672 (Stadtgarten), Venloer Str. 40, 50672 Köln
Veranstalter: DTSG, Buchhandlung M7, Pop and Poets - Stadtgarten

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Mittwoch, 8.10.2003 20 Uhr Kölner Filmhaus
DER SCHLÜSSEL ZUR BESTIMMUNG VON ZWERGEN - Klíč k urcování trpaslíku
Tschechien 2002 • 58 Min • OmeU • Regie: Martin Šulík
Mit Marek Juráček, Edita Leva
In seinem dokumentarischen Filmessay beschäftigt sich der Regisseur Martin Šulík mit einem Protagonisten der tschechischen »Nouvelle Vague«: Pavel Juráček (1935 - 1989). Er nimmt Juráčeks Tagebücher als Grundlage für einen poetisch verdichteten Blick auf Leben und Werk des Filmemachers, das nicht zuletzt geprägt wurde durch die politische Ereignisse im Prag der 60er Jahre.

JOSEF KILIAN - Postava k podpírání
CSSR 1963 • 38 Min • OmeU • Regie: Pavel Juráček, Jan Schmidt
Mit Pavel Bartel, Pavel Šilhánek
In Juráčeks Kurzfilm gerät die Hauptfigur Josef Kilian in ein Labyrinth der Bürokratie.
Ort: Kölner Filmhaus , Maybachstr. 111, 50670 Köln (zw. Cinedom und Saturn), Haltestelle Hansaring Tel: 0221 / 22 27 10 22

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Sonntag, 12. Oktober 12.00 Uhr Matinee Buchhandlung M7
Lesung aus dem Buch von Ourednik „Europeana“
Patrik Ouredníks “Europeana” ist ein literarisches Kunststück, eine Symphonie der Geschichten Europas, ein rasanter historischer Ab- und Aufriss – allerdings keines der üblichen Bücher zum Thema “Europa”. Ouredník orientiert sich an keiner linearen Zeitachse: Er lässt die geschichtlichen Ereignisse kreisen, frei wie Atome, quer durch das Jahrhundert eines Kontinents. Seine Gegenwart bleibt auf die Sprache selbst konzentriert, die er mit Naivität und Spott garniert. Doch nicht der Autor erweist sich als Zyniker: Mit einem Kunstgriff enthüllt er den Zynismus der Geschichte, die Fata des Menschen als Spielball zwischen Mächten und Trieben.
Dafür wählt Ouredník zwei thematische Ebenen:
Auf der ersten berichtet er über die entsetzliche Brutalität von Kriegen und Revolutionen, über die Kollaboration von Wissenschaft und Technik mit dem Bösen, über die medialen Verfälschungen, den Wahnsinn von Utopien und Hysterien der Menschheit.
Die zweite Ebene beschäftigt sich mit intellektuellen Theorien, die der Autor jeglichen spekulativen Zaubers entledigt und dem Leser in ihren Grundzügen offen legt: Nur allzu oft zeugen sie von Leere, Ratlosigkeit und Effekthascherei.
Aus der Verkettung beider Ebenen entsteht eine düstere Groteske: Diesen Essay über das 20. Jahrhundert durchweht der Geist einer mittelalterlichen Chronik, die wahre Begebenheiten mit Anekdoten zur Zeit anreicherte.
Es erwartet Sie eine mit Musik untermalte szenische Lesung in verteilten Rollen. Der Übersetzer und Vertreter des Verlages stehen zu Gesprächen bereit.
Patrik Ouredník: EUROPEANA - Einer kurze Geschichte Europas im 20. Jahrhundert
Übersetzung aus dem Tschechischen von Michael Stavaric, 144 Seiten, Czernin Verlag, €19,- / SFr 32,70, ISBN 3-7076-0153-6
Ort: Buchhandlung 7 , Im Mediapark 6, 50670 Köln
Veranstalter: DTSG, Buchhandlung M7, Czernin Verlag

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Mittwoch, 12.11.2003 20 Uhr Kölner Filmhaus
CERNÍ BARONI / THE BLACK BARONS
CSSR 1992 • 99 Min • OmU • Buch/Regie: Zdenek Sirový, nach Miroslav Svandrlík
Mit: Pavel Landovský, Bronislav Poloczek, Miroslav Donutil, Rudolf Hrusínský, Daniel Landa
Die ‚Schwarzen Barone‘ waren in der Tschechoslowakei der 50er Jahre eine Art Fremdenlegion für Intellektuelle, Straftäter, Adelige und Anti-Kommunisten. Diese unbewaffnete Einheit soll nicht kämpfen, sondern helfen, den neuen Staat und den ‚Neuen Menschen‘ mit aufzubauen. Jeder in dieser zusammengewürfelten Truppe hat seine eigene Geschichte, aber die gemeinsamen Erfahrungen und das gleiche Schicksal schweißt die ungleiche Gemeinschaft zusammen.
Mit einem Starensemble gelingt es Zdenek Sirový aus einer eher traurigen Episode der tschechoslowakischen Geschichte eine Komödie zu schaffen, die die Figuren und ihre Individualität in den Mittelpunkt stellt und nicht nur das kommunistische System sondern Totalitarismen generell hinterfragt.
Ort: Kölner Filmhaus
Maybachstr. 111, 50670 Köln (zw. Cinedom und Saturn), Haltestelle Hansaring Tel: 0221 / 22 27 10 22

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Deutsch-Tschechisches Konzert mit Wojdofski Trio (Köln) und Echt! (Prag)
Mittwoch, 19.11.2003 Einlass 20.00 Uhr Beginn 21.00 Uhr
in der Musik-Kneipe „501“

Wojdofski Trio - MUSIK ZUM HÖREN, NICHT ZUM RECHNEN
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, dem Publikum Freude am Zuhören zu bescheren. Kurzweilig, aufregend und entspannend zugleich, entführen wir unsere Zuhörer in die Welt des JAZZ, des GROOVE, der BALLADEN. Die Band bedient sich aus den verschiedenen Sparten des Jazz der letzten fünf Jahrzehnte des letzten Jahrhunderts. Die geschickten Arrangements und ausgesuchten Kompositionen lassen keine Gewöhnung aufkommen.
Ernst Gaida-Hartmann- Keyboard; André Philippi – Schlagzeug
Dett Heidkamp - Tenorsaxophon; Jan Conrads - Bass
www.derdett.de

ECHT!
Eine Prager Pub-Rock-Band mit Songs zwischen Velvet Underground und Jonny Cash.
Musikalisch und personell gibt es viele Verbindungen zu befreundeten Bands wie „The Plastic People of the Universe“, „Hudba Praha“ und „Pulnoc“. Seit 1988 spielen Musiker der genannten Bands unter dem Namen Echt! zusammen und haben inzwischen drei Alben eingespielt. Ausladender Jazz-Rock wechselt sich mit Folk-Rock in Pogues-Manier und Country-Elementen ab. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in den benutzten Instrumenten wider: Neben den rocktypischen Schlagzeug, Gitarre und Bass zeugen Geige, Saxophon und Mundharmonika von den Ausflügen in andere musikalische Gefilde.
Karel Malík - Gesang, Gitarre, Saxophon, Mundharmonika, Treibender Motor der Gruppe, Bandleader, Komponist und Texter in einer Person.
Jirí „Kába“ Kabes - Violine, Gitarre
Vladimír Zatloukal - Gitarre, Gesang
Jirí Jelínek - Bassgitarre
Jirí Michálek – Schlagzeug

ORT: "501" Venloer Str. 501, 50825 Köln-Ehrenfeld Haltestelle Linie 3/4 „Leyendecker Str.“

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Do. 20. November 2003 20.00 Uhr Buchhandlung Klaus Bittner
Lesung mit Jáchym Topol - Nachtarbeit
Lesung der deutschen Texte: Übersetzerin Eva Profousová
Jáchym Topol, 1962 in Prag geboren und Sohn des Dramatikers Josef Topol, ist einer der bekanntesten tschechischen Autoren seiner Generation. Bereits 1985 begründete er das Underground-Magazin „Revolver Revue“, und seine Zeit als Wehrpflichtiger verbrachte er mit anderen Intellektuellen in der Irrenanstalt. Seinen Durchbruch als Schriftsteller hatte er mit dem Roman „Die Schwester“ (1994, dt. 1998); es folgten „Engel Exit“ (1995, dt. 1996) und im Herbst 2001 „Nachtarbeit“. Seine Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt, der Autor war in Deutschland, Frankreich, Polen und den Niederlanden auf Lesereise.
Er wurde mit Preisen ausgezeichnet und erhielt zahlreiche Stipendien.

Nachdem Topol in seinen ersten Romanen dem postkommunistischen Lebensgefühl im heutigen Prag Ausdruck verliehen und damit eine der lebendigsten Schilderungen Osteuropas nach der Wende geschaffen hatte, wendet er sich in „Nachtarbeit“, seinem bisher besten Buch, der Kindheit zu.
Das Buch spielt während weniger Tage im August 1968 im Dreiländereck Tschechoslowakei- Polen-Deutschland: Die Brüder Ondra und Kamil werden von ihrem Vater, einem Erfinder, aus dem von Panzern bedrohten Prag ein sein Heimatdorf geschickt. Im letzten Sommer hat sich Ondra hier in Zuza verliebt. Die erste Liebe und die kindliche Welt der Brüder werden überschattet von der ständigen Präsenz der Prager Geheimpolizei, die den Vater sucht, dessen Erfindung, eine „Wettermaschine“, für die Staatsmacht von größter Bedeutung zu sein scheint. Versprengte russische Truppen in der Gegend lassen alte Erinnerungen an Vertreibung wach werden. Als eine Fluchtwelle im Dorf losbricht, entkommen Ondra und Kamil in einem Boot auf dem vereisten Fluss in die Nacht.



Alles Verdrängte wird in jenem August mit den seltsamen Wetterturbulenzen wieder lebendig. Mythologisierungen, Aberglaube, kollektive Wahnvorstellungen verdichten sich – mal von Erwachsenen, mal von Kindern erzählt – zu einer vielstimmigen Textur aus Realismus und Phantasmagorie.
Jáchym Topol – Nachtarbeit
Roman Suhrkamp, Herbst 2003
Ort: Buchhandlung Klaus Bittner, Albertusstr. 6, 50667 Köl
Karten-Tel: 0221 / 25 74 870
Veranstalter: Suhrkamp Verlag, Buchhandlung Klaus Bittner, AS Tschechische Botschaft, DTSG
Biografie Topol bei Suhrkamp

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Donnerstag, 11.Dezember 2003 - Bürgerzentrum Alte Feuerwache Köln
aus Prag: TEATR NOVOGO FRONTA mit "Bleierner Nebel"
Furioses Tanztheater Spektakel; Tragikomödie. Körperbetontes Theater, das ohne Sprache funktioniert.
Teatr Novogo Fronta (TNF) wurde 1993 in St. Petersburg gegründet, siedelte aber bereits 1995 nach Prag um, wo TNF inzwischen zu einer festen Größe in der tschechischen Theaterlandschaft geworden ist. Das aus Russen, Tschechen und Deutschen bestehende Ensemble ist bekannt für sein energiegeladenes Extrem-Theater, dass diverse Stile zu einer anarchischen Ton- und Bilderflut verbindet, die das Publikum restlos in ihren Bann zieht. Mit wenigen Worten aber viel Bewegung und tänzerischen Elementen erzählen die Akteure ihre rasanten Geschichten. TNF entwickelt durchschnittlich eine neue Produktion jährlich mit denen sie mehrfach in Europa und Übersee auf Tournee waren. Die Programme, die zirzensische und akrobatische Elemente ebenso integrieren wie Formen des Butoh-Tanzes wurden auf zahlreichen Festivals ausgezeichnet. In Köln zeigt TNF eine stark überarbeitete Neuinszenierung von Olovena Mlha / Leaden Fogg, die erst im November in Prag Premiere hat.
Bleierner Nebel handelt von der Suche nach der eigenen Identität fern von der Heimat. Zwei Schauspieler in einem Varieté erhalten eine mysteriösen Anruf, der ihre Vergangenheit und damit auch ihre Zukunft in Frage stellt. Der einzige Ausweg scheint zu sein, mit der Show zu beginnen und eine neue Realität zu schaffen.

Im Stück gibt es Bezugnahmen und Textfragmente aus Tschechows „Die Möwe“
"Vieldeutig (...) rollt amoklaufartig eine Bilderflut ab, die zeigt, dass Theater auch anders sein kann: grenzsprengend assoziativ, bilderträchtig." (Theater der Zeit)
Ort: Alte Feuerwache, Melchiorstr. 3, 50670 Köln, Tel.: 0221 / 97 31 55-0
Veranstalter: DTSG

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Mittwoch, 17.12.2003 20.00 Uhr (Vorsicht 3. Mittwoch!)
Kölner Filmhaus
Vesnicko má stredisková / My sweet little village
CSSR, 1985, 98 Min, Tschechisch mit deutschen Untertiteln
Regie: Jiri Menzel Buch: Zdenek Sverak
Kamera: Jaromir Sofr Musik: Jiri Sust
Mit: Janoš Ban, Marian Labuda, Rudolf Hrusinsky, Milena Dvorska, Ladislav Zupanec, Petr Cepek
Der Film erzählt die Geschichten verschiedener Figuren in einem tschechoslowakischen Dorf der 80er Jahre.
Die Episoden verflechten sich, stehen mal im Vorder- mal, im Hintergrund. Im Zentrum stehen Otik und Karel (Janoš Ban und Marian Labuda), die an die Tradition alter Komiker-Duos anknüpfen. Als Otik sein Haus für einen Partei-Bürokraten aus der Stadt räumen soll, ist der Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft gefragt.
Ort: Kölner Filmhaus , Maybachstr. 111, 50670 Köln (zw. Cinedom und Saturn), Haltestelle Hansaring Tel: 0221 / 22 27 10 22Veranstalter: Bonner Außenstelle der Tschechischen Botschaft, Kölner Filmhaus e.V., DTSG

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